1. Auf den Spuren der Heringsfänger

    Crew des Seemannsvereins schipperte 250 Seemeilen über die Ostsee / Wiederholung des Törns

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    NIEDERNWÖHREN (wtz). Maritime Luft wie zu Zeiten der Heringsfänger haben einige Mitglieder des Seemannsvereins Niedernwöhren geschnuppert. Sie waren sieben Tage lang mit dem Heringslogger BV 2 Vegesack auf den Wellen der Ostsee unterwegs. Dieser 1895 gebaute Logger, einst auch von Kapitänen aus Niedernwöhren und Umgebung gefahren, wird seit Jahren vom Maritimen Traditionsverein Vegesack verchartert.

    Vorsitzender Wilfried Block arbeitet – gut gesichert – im Klüverbaum.

    Bei den Mahlzeiten ging es eng und gemütlich zu.

    Wiederholungstäter Dieter Fischer und Wilfried Block, beide langjährige Mitglieder des hiesigen Seemannsvereins, planten diesen einwöchigen Ostseetörn. "Es war nicht schwer aus Kreisen des Seemannsvereins und Freunden eine schlagkräftige Crew zusammenzustellen", so die beiden. Daher stach man am 11. August diesen Jahres gemeinsam in See. Am letzten Tag der Hanse-Sail in Rostock-Warnemünde richteten sich die Niedernwöhrener mit ausreichend Proviant auf dem Logger ein. Eingekauft hatten Crewmitglied Fritz Kühn und dessen Vorsitzender des Seemannsvereins Wilfried Block. Bereits in der Heimat hatten sie geplant, eingekauft und die Vorräte per Pkw-Anhänger über Bremen-Vegesack nach Warnemünde geschafft.

    Den Smutje in der Kombüse machte der Vorsitzende dann auch gleich für den gesamten Törn. Sein Vize Ernst Liebrecht unterstützte ihn, servierte die Mahlzeiten und sorgte auch für flüssige Nahrung. Als sogenannte Backschaft stand die übrige Crew mit Dieter Köpper, Wilfried Dulling, Günther Kühne und Peter Kuntz beiden tatkräftig zur Seite. Hauptmotiv des einwöchigen Törns war jedoch nicht das Essen, sondern das Segeln. "Relativ schnell", so Wilfried Block, "haben vor allem die Neuen in der Crew festgestellt, dass sich das vermeintliche Durcheinander von Segeln und Tauen letztlich als faszinierendes und harmonisches Ganzes herausstellt." Beim Hissen der Segel waren alle Hände gefragt; da kam es schon mal zu Schwielen oder Blasen.

    Über die dänische Insel Mon, die Hauptstadt Kopenhagen, Gedser, Kühlungsborn bis zum Zielhafen Wismar legte die Crew über 250 Seemeilen zurück. Gut die Hälfte dieser Strecke unter Segeln. Dank ihrer "Computerfreaks" Horst Büker und Fritz Kühn konnte dieser Törn bereits unterwegs ins Netz gestellt werden und ist unter www.MTV-Nautilus.de für jedermann einsehbar.

    Während einer Nachlese mit Dia-Schau brachte der frischgebackene Heringskönig Karl Wilke zur Überraschung aller eine Schwarzwälder Kirschtorte mit. Auf der BV 2 konnte er mangels Backofen nur eine improvisierte Apfeltorte servieren. Diese gelang sogar in der Bratpfanne und hat allen ausgezeichnet gemundet. Am Ende des Abends stand für alle fest: Es soll eine Wiederholung dieses Törns geben. Foto: privat

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an