LANDKREIS SCHAUMBURG (ste). Zu den sicherlich beliebtesten Säugetieren der Deutschen zählt zweifelsfrei der Igel. Dieser putzige Stachelritter hat sich seit Jahrhunderten die Herzen der Menschen erobert - auch wegen seiner Lebensweise, die es ihm gestattet, sich bei Gefahr in eine stachlige Kugel zu verwandeln. Selbst in Märchen wird er verehrt, oft als Symbol der Klugheit.
Doch all dies hat nicht dazu geführt, dass seinen Lebensansprüchen in Gärten ausreichend nachgekommen wird, stellt der Naturschutzbund NABU fest: "Viele Menschen mögen den Igel, aber nur sehr wenige werden wirklich für ihn aktiv", berichtet Nick Büscher, 1. Vorsitzender der NABU-Gruppe Rinteln.
Der Naturschützer weiter: "Wenn man sich so manchen Garten anschaut sieht man, wie lebensfeindlich dieser gestaltet wurde - immergrüne Exoten ohne Bedeutung für heimische Wildtiere wechseln sich mit torfmullüberzogenen Rabatten und öden Rasenflächen ab. Hier kann auch der Igel keine Nahrung finden." Igel bevorzugen eine breite Nahrungspalette, zu der auch Schnecken, Würmer, Äpfel und vieles mehr zählen. Und: Er benötigt "wilde Ecken", sowohl als Wochenstuben für die Igelmütter als auch als Winterquartiere.
"Wir empfehlen den Bau einer so genannten Igelburg, die mit etwas handwerklichem Geschick schnell selbst gebaut werden kann", sagt Büscher. "Diese kann aus Holz gefertigt werden; ihr Zugang sollte so eng gebaut werden, dass keine Katzen eindringen können. Wenn diese Igelburg dann mit Laub und Reisig überdeckt wird, ist sie ideal für kleine Igel, um das Licht der Welt zu erblicken und für die Stachelritter, die sich dort hinein zur Überwinterung im Herbst zurückziehen können." Baupläne für eine "Igelburg" sowie viele Detailinfos zum Igel und seinem Schutz - auch zur Vermeidung von Gefahrenstellen - bietet der NABU unter 05751/5237 an. Foto: ste