STADTHAGEN (nb). Eine kleine Stadt ins rechte Licht gesetzt: 39 Sponsoren des neuen Beleuchtungskonzeptes kamen am vergangenen Montag zusammen, um sich das Ergebnis ihrer Spenden "vor Augen zu führen".
Die Wallanlagen und zentralen Bauten in der Innenstadt werden seit einiger Zeit, orientiert an ihrer Beschaffenheit, nach einem Konzept beleuchtet, das von der Firma L-PLAN Lichtplanung aus Berlin entwickelt wurde. 420.000 Euro Investitionsvolumen sind über einen Zeitraum von zehn Jahren dafür vorgesehen. Der Präsentation Manfred Fellmanns, die bisherige Fortschritte des Licht-Masterplans dokumentierte, folgte ein abendlicher Spaziergang aller Unternehmer und Verwaltungsmitglieder über den Stadtwall und zu den Objekten. "Einige Gebäude sollen wieder stärker in Erinnerung gerufen werden", erklärte Bürgermeister Bernd Hellmann zum verfolgten Konzept.
Architektonische Details und Materialien werden betont, die Stadtstruktur hervorgehoben: Optische Inszenierung und Verdichtung über das Medium Licht. Zudem soll der Mittelalteraspekt Stadthagens neben der Weserrenaissance stärker betont werden. 40.000 Euro aus privaten Spenden sind bereits in das Projekt geflossen, die Unternehmen leisteten so wichtige Beiträge für die Allgemeinheit. "Alles, was auf diesem Wege geleistet wird, verkürzt den Zeitraum der Maßnahme", sagte Bauamtsleiter Manfred Fellmann, "zehn Prozent der Gesamtkosten sind jetzt schon erreicht". In Licht und Form gesetzt sind bis jetzt Gebäude wie der Landsbergsche Hof, die alte Lateinschule, der Kirchturm oder der Stadtturm. "Für mich ist diese Umsetzung das Sahnehäubchen obendrauf", sagte Bauausschussvorsitzende Ute Steidel und ließ den Bruch der nächtlichen Kulisse durch bewusst gesetzte Illumination während der Ortsbegehung auf sich wirken.
Die Wallanlagen sind in fünf unterschiedliche Abschnitte gegliedert und nach der Lehre des Feng-Shui jeweils einer anderen Farbe, und damit einem anderen Element, zugeordnet. Der Westwall erstrahlt in Grün, der Nordwall in Gelb, der Ostwall in Weiß und die Bereiche Viehmarkt und Schloss erstrahlen in Rot und Blau. Durch Lichtakzente in Bäumen werden Höhepunkte gesetzt, zusätzlich sollen die Beleuchtungseinheiten auch dem Bedürfnis der Bürger nach "weniger dunklen Ecken" und mehr Sicherheit nachkommen. In der Lichtplanung wurde der Fokus vor allem auf Lichtqualität gelegt. "Wir sind aber noch nicht am Ende, weitere interessante Objekte liegen vor uns", sagte Hellmann. Eine Dynamisierung des Ortsmittelpunktes und die Hervorhebung von Raumkanten sind weitere Ziele. Auch das Rathaus soll optisch stärker herausgearbeitet werden. Bis 2014 soll das gesamte Lichtprojekt abgeschlossen sein.
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