REINSEN (mr). Die Anrainer der Landesstraße (L) 444 sind stinksauer. Es passiert nichts. Bald sind es zehn Jahre, dass der Antrag auf Ausbau das erste Mal gestellt wurde. Inzwischen ist die Straße in einem denkbar schlechten Zustand. Das Protestschild, das seit einer Woche an der Ecke Rodenberger Straße/Heuerßer Straße (Kreisstraße (K) 30) in Richtung Habichhorst steht, soll wieder einmal darauf hinweisen: Die Mittel müssen bereitgestellt werden, der Ausbau mit Seitenanlagen der L 444 muss zügig erfolgen.
Das fordern der Ortsvorsitzende Erich Lockemann und die Anrainer schon lange. Alle Bürger des Ortes stehen dahinter.
Kinder könnten nicht mehr draußen spielen, zumindest nicht ohne dass die Eltern Ängste ausstünden, beschreibt der Vater Alexander Pach die gefährliche Situation, die sich auf Grund der fehlenden Seitenanlagen (Bürgersteig/Radweg) ergibt. Gleichzeitig ist die L 444 ein Teil des Schulwegs, den die Schüler nehmen müssen. Die Fahrzeuge heizten durch den Ort. Viele Unfälle haben sich bereits ereignet. Sowohl in Reinsen auf der Heuerßer Straße und der Rodenberger Straße sowie in Richtung Waldabschnitt sei kein Spazieren gehen oder Radfahren möglich, ohne sich in Lebensgefahr zu begeben, sind sich die Anrainer einig. Sobald die Autobahn voll sei, verdichte sich der Verkehr, so Pach.
"Die Gefahren sind bekannt", äußert Siegfried Skamira. Dennoch werde nichts weiter unternommen als eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometer aufzustellen, an die sich keiner halte und deren Verstoß keiner kontrolliere, schimpft Skamira weiter.
Der Verkehr werde noch mehr zunehmen, wenn der Ausbau der Bundesstraße (B) 65 beginne, vermutet Hans-Georg Homm. Auch die Fertigstellung der Nord-Ost-Tangente in Stadthagen werde für erhöhte Frequenz sorgen, ist sich Lockemann sicher.
Gründe für den Ausbau gibt es genug, sagen die Anlieger in Reinsen. Die Stimmung ist schlecht. Viele haben schon den Glauben verloren, dass etwas passiert. Sie haben gestrichen die Nase voll. Und dennoch geben sie nicht auf. Foto: mr