1. Projekt Zehntscheune ist auf den Weg gebracht

    Historisches Gebäude soll Leuchtturm sein / Betriebsführung durch den Hagebau-Komplex / Konzeptentwicklung beginnt

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    STADTHAGEN (nb). Mit fünf Ja-Stimmen, einer Ablehnung und einer Enthaltung wurde die Vorlage zum Projekt Nutzung der Zehntscheune angenommen. Damit fiel im Wirtschaftsausschuss des Rates vergangene Woche im Hagebaucentrum der grundsätzliche Entschluss, eine konkrete Planung zu entwickeln. Die Arbeitsgruppe "Nutzungskonzept Zehntscheune" hatte im Vorfeld bereits viermal getagt und eine Beurteilung des Umfelds wie des Gebäudes selbst erarbeitet. Die zentrale Lage im Landsbergschen Hof und der Charakter, der dem Leitbild "Stadt der Weserrenaissance" gerecht wird, qualifiziere es für weitere Maßnahmen. Das Objekt könne als Impulsgeber für den Tourismus fungieren und biete die Voraussetzungen zum Alleinstellungsmerkmal Stadthagens. Das Ergebnis soll sich in das gesellschaftliche und soziale Leben der Stadt einbringen.

    Die Verbindung Tourismus und Kultur spielt in Zukunft eine wesentliche Rolle, schon jetzt sei ein reger Kulturaustausch zu beobachten, so Bauamtsleiter Manfred Fellmann, die Zehntscheune solle zum "Leuchtturm" im Bereich des Ostwalls und des gesamten Umfeldes Landsbergscher Hof im Sinne der Weserranaissance werden. Stadthagen sei eine attraktive lebendige Einkaufsstadt, auch der Einzelhandel werde profitieren.

    Eine Umsetzung als Veranstaltungszentrum mit der Möglichkeit zum Catering, als Ersatz für die Festhalle, war eine der angedachten Möglichkeiten, stößt jedoch auf viel Widerstand der CDU und BfS-Gruppe. Die CDU äußerte, in dieser Zielsetzung keine Priorität für Stadthagen zu sehen, noch weniger mit integriertem Gastronomieanteil. Eine absolut konträre Auffassung vertrat dagegen Karsten Becker, der sich für Veränderungen aussprach und gegen "Rückwärtsgewandtheit" mahnte. "Es ist wichtig alle Möglichkeiten offen zu halten, solange man noch nicht abschließend beurteilen kann", sagte Maria Börger-Sukstorf als Vertreterin der Grünen und der Initiative WIR, "hier geht es um eine Option in der Zukunft". "Man kann nicht auf halber Strecke schon halt machen", sagte auch Bürgermeister Bernd Hellmann abschließend, "der Blick soll nach vorne gewandt sein". Gerade im Hinblick auf die Bewerbung der Stadt um eine Anerkennung des Mausoleums als Weltkulturerbe sei auch dieses Projekt von Wichtigkeit. Die Konzeptentwicklung wird nun offiziell in Auftrag gegeben, dann erst sollen konkrete Entscheidungen getroffen werden. Die nächste Ausschusssitzung wird am 27. Oktober um 17 Uhr stattfinden.

    Ein weiterer Bestandteil der Zusammenkunft war eine Betriebsführung durch sämtliche Bereiche des Hagebaucentrums, Markt und Baustoffhandel. In einem sich anschließenden Vortrag gab Geschäftsführer Ralf Bake einen Überblick der Entwicklung seit dem Standortwechsel in die Dülwaldstraße. Bake erläuterte die aktuelle Geschäftssituation und wagte einen Ausblick auf Tendenzen. "Der Strukturwandel wirkt sich deutlich aus", sagte Bake. Durch die wirtschaftliche Verschlechterung würde auch die Anzahl der Bauaufträge geringer. In der Zukunft setzt der Fachmarkt verstärkt auf den Baustoffhandel in Verbindung mit Projekt- und Bauleitung, schon jetzt finden sich unter den Mitarbeitern fast ausschließlich Fachkräfte mit spezialisierter Ausbildung.

    Foto: nb

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