STADTHAGEN (mr). Zum ersten Mal hat das Polizeikommissariat (PK) Stadthagen umfangreiche Schwerpunktkontrollen durchgeführt, in denen überwiegend junge Verkehrsteilnehmer auf illegalen Drogenkonsum kontrolliert worden sind. 18 Polizeibeamte und ein Arzt zogen an der Jahnstraße in Höhe "expert"-Markt und auf der Schachtstraße am Wilhelm Busch Gymnasium (WBG) insgesamt 170 Auto- und Zweiradfahrer aus dem Verkehr - zum Glück nur kurzfristig. Bis auf eine positive Urinprobe, deren Abgeber sich einem Bluttest unterziehen musste, blieben die 25 abgenommenen Proben negativ.
Polizeikommissar Thomas Nerge führt eine Alkoholkontrolle durch - Ergebnis 0,0 Promille.
Für Axel Bergmann, Präventionsbeauftragter des PK, ist klar, dass eine einmalige Schwerpunktkontrolle nicht ausreicht, um alle Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren hinzuweisen und sie zu sensibilisieren. Doch der erste Schritt für weitere Kontrollen ist gemacht. Dank Markus Schneeweiß, Einsatzleiter und Fachmann in der Problematik Drogenmissbrauch und Straßenverkehr. Der Oberkommissar verstärkt seit diesem Jahr das Team des PK. Vor vier Wochen führte er eine Fortbildung für seine Kollegen durch, in der er sie zusammen mit Ärzten und einer Mitarbeiterin der Führerscheinstelle im Landkreis auf Auswirkungen der verschiedenen Drogen auf den Organismus, neue Testverfahren und vieles mehr informierte. Als Multiplikator in der Polizeidirektion (PD) Göttingen vermittelt er sein Fachwissen an viele Kollegen weiter und setzt es erfolgreich in der Praxis ein.
In den letzten Monaten seien erheblich viele Autofahrer unterwegs gewesen, die unter Drogeneinfluss - bereits tagsüber - im Straßenverkehr unterwegs waren, bemerkte Bergmann. Die Dunkelziffer liege sehr hoch. Fest steht, dass der Konsum von illegalen Drogen unter die Verfolgungsdelikte fällt, dass heißt von der Kontrollstärke abhängt.
An ihr arbeitet die Stadthäger Polizei nun intensiv. Mit positiver Resonanz aus der Bevölkerung. Problemlos ließen die Fahrzeughalter sich kontrollieren. Passanten befanden den Einsatz der Polizei als "sehr gute Maßnahme".
Neben der Durchführung von Schwerpunktkontrollen sind noch andere Projekte zu diesem Thema geplant. Beispielsweise starten Polizei und Berufsbildende Schulen demnächst das Präventionsprojekt "Don‘t drug and drive". Foto: mr