WIEDENSAHL. Von Kindesbeinen an liest Oskar Ansull nach eigenen Angaben den Wilhelm Busch. Mehr und mehr hat sich der gebürtige Celler mit den Versen und Eigentümlichkeiten des großen Niedersachsen aus Wiedensahl beschäftigt. Er bringt ihn auch gern zu Gehör, so dass der Lyriker (mit Übersetzungen in verschiedene europäische Sprachen) und Rezitator manches bei Busch entdeckt hat, was neben den unverwüstlichen Dauerbrennern einer "Das Große-Wilhelm-Busch-Album"-Seligkeit weniger bekannt ist und erhellende Seitenblicke auf den traurigen Humoristen.
"‚s ist immer der alte Kummer" – der in Berlin lebende Schriftsteller und Rezitator Ansull verknüpft aus dieser Kenntnis heraus Leben und Werk, setzt es aus den funkelnden Stäubchen und Atomen der Verse und Prosa zusammen, ergänzt es um die eine oder andere eigene Erfahrung mit den Texten, die ja nur durch das "Hören oder Lesen" weiter leben. "Sag Atome, sage Stäubchen.... - Wilhelm Busch in Seitenblicken" heißt deshalb folgerichtig das Programm in dessen Mittelpunkt der vor 100 Jahren gestorbene Maler und Zeichner, Dichter und Denker steht. Oskar Ansull, auch Herausgeber und Übersetzer, 1950 geboren, aufgewachsen zwischen Fuhse und Aller in Niedersachsen, lebt nach langen Lehr- und Wanderjahren kreuz und quer durch Europa mit seiner Familie heute in Berlin-Pankow. Er ist mit inzwischen mehr als 60 Leseprogrammen von Busch über Paul Celan und Klabund bis hin zu Arno Schmidt und Kurt Tucholsky bundesweit unterwegs. Die Kritik lobt den "Poeta doctus" nicht zu unrecht auch als "Forscher nach vergessener, verlorener Literatur". Einige Programme wurden vom Rundfunk aufgezeichnet. Er gestaltete für den NDR Abende im Funkhaus z. B. über Karl Emil Franzos, Alban Berg und die Stadt Hannover in der Literatur des XX. Jahrhunderts. Zuletzt veröffentlichte der gelernte Buchhändler Ansull unter dem Titel "Zweigeist" ein Lesebuch über den ost-galizischen Schriftsteller Franzos. Oskar Ansull rezitiert Wilhelm Busch am Donnerstag, dem 25. September ab 20 Uhr im Wilhelm Busch Geburtshaus in Wiedensahl.