SACHSENHAGEN (mr). Keine gute Idee. Erstmalig sind die Veranstalter dem Wunsch einiger Teilnehmer nachgekommen und haben eine lange Gerade für einen schnelleren Abschnitt im Stoppelfeldrennen eingebaut.
Offensichtlich, so Carsten Thom, Veranstalter und Mitglied im Motorsportclub (MSC) Lindhorst, seien damit einige Fahrer nicht zurecht gekommen. Die Folge: Extrem viele Überschläge und ein Fahrer, der vorsorglich mit dem Rettungshubschrauber in das Krankenhaus geflogen wurde. Inzwischen ist bekannt: Der Mann ist mit leichten Prellungen und Stauchungen im Wirbelsäulenbereich davongekommen. Glück gehabt. Er gab gegenüber Thom zu, seinen Wagen unter- und sich überschätzt zu haben.
Es fing gut an. Am vergangenen Wochenende hatten sich mit mehr als 130 Fahrern übermäßig viele Teilnehmer gemeldet, um zusammen mit ihren Familien und Freunden eine gemeinsame Leidenschaft zu teilen. Die Stoppelfeldrennen des MSC Lindhorst gehören für Viele zum festen Bestandteil ihres Wochenendprogramms. Die Organisation läuft gut. Die Renndurchläufe sind spannend.
Erstmalig hatten Thom und sein Team auf mehrere Schikanen verzichtet, eine lange Gerade und enge Spitzkehre eingebaut. In dem freien Training und Zeittraining hatten die Fahrer wie jedes Mal Gelegenheit, die Strecke kennenzulernen. Für das Rennen am Sonntag nützte dies nichts. Manche Fahrer hätten "mit der Brechstange" die enge Kurve genommen, hatte Thom beobachtet. Und sich auf der durch die Trockenheit zusätzlich schnelleren Strecke scheinbar übernommen. Die Konsequenz: Im nächsten Rennen werden Thom und sein Team wieder mit mehr Schikanen arbeiten, um das Tempo zu drosseln. Zusätzlich sollen stichprobenartige Alkoholkontrollen erfolgen. Das fordern verantwortungsvolle Fahrer und die Veranstalter ein.
Zu den Anschuldigungen, es habe alkoholisierte Fahrer gegeben, gibt Thom zu: ein bis zwei Biere würden im Laufe des Tages von einigen Teilnehmern schon getrunken. Gleichzeitig stellt er klar, dass die Veranstalter ihr Bestes geben, darauf zu achten. So wurden am Wochenende zwei Fahrer aus dem Rennen genommen, die im Vorfeld Auffälligkeiten gezeigt hatten.
Nach dem schlimmsten der Überschlage wurde das Rennen abgebrochen. Schock. Schlechte Stimmung. Sich besprechen. Schnell waren sich die Veranstalter über die oben genannten Konsequenzen für das nächste Stoppelfeldrennen einig. In dieser Hinsicht wurden sie inzwischen von einigen Teilnehmern bestärkt. Natürlich bleibt noch ein Rest an kritischen Beobachtern. Aber: Aus den Ereignissen des letzten Rennens lernen und entsprechende Maßnahmen für das nächste ergreifen - das ist eine gute Idee. Miriam Roersch Foto: wtz