FEGGENDORF (al). Ein paar hölzerne Bohlen sorgen für kurze Wege. Wenn sich die Nachbarn Friedrich Feuerbach und Heinrich Uhlenbecker besuchen oder sich gegenseitig mit Geräten aushelfen wollen, müssten sie eigentlich einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Denn der Schlierbach trennt ihre Grundstücke an Deisterstraße und Vogelbrink. Doch schon die Väter hatten sich auf eine pfiffige Lösung verständigt: Sie schlugen kurzerhand eine Brücke über den kleinen Wasserlauf. Das war Anfang der siebziger Jahre. Aber mit der Zeit verfiel die kleine Querung und wurde schließlich durch zwei breite Bohlen ersetzt. Weil darüber zum Beispiel eine vollbeladene Schubkarre nicht ohne Gefahren balanciert werden konnte, besannen sich die beiden Freunde jetzt auf die einst komfortable Verbindung und entschieden sich für einen Neubau. Das weckte sogar das Interesse der nun vierten Generation: Uhlenbeckers Enkel Lasse Hafenrichter packte tüchtig mit an.
Vorerst letzter Handschlag an der neuen Brücke: Friedrich Feuerbach, Heinrich Uhlenbecker und Lasse Hafenrichter (von links). Jetzt fehlt nur noch ein Geländer.
Als jetzt der letzte Halbstamm verlegt wurde und nur noch ein stabiles Geländer fehlt, erinnerten sich die beiden Bauherrn lebhaft an frühere Gewohnheiten nach getaner Arbeit am Feierabend: Jutesäcke waren damals ans Geländer gehängt worden, um Getränke im Bach zu kühlen: "Wer die letzte Flasche aus dem Beutel nahm, musste ihn neu füllen", weiß Uhlenbecker noch. Und auch der rege Kontakt untereinander ist nicht in Vergessenheit geraten: "Der Nachbar wusste, wo die Egge stand. Dafür bin ich in Feuerbachs Garten gegangen und habe mir immer Petersilie geholt." "Brücken verbinden eben", waren sich die beiden Freunde einig und hoffen darauf, dass der nun dritte Übergang etliche Jahre hält. "Was dann ist, soll die nächste Generation entscheiden", meinte Uhlenbecker. Foto: al