HANNOVER (bb). Es läuft noch nicht rund bei Hannover 96, mit der Niederlage gegen den VfB Stuttgart haben die Roten endgültig einen Fehlstart in die neue Bundesligasaison hingelegt. Gegen den Aufsteiger aus Gladbach soll jetzt in der Partie am Sonntag endlich die Wende her.
Nach drei Spieltagen sagt die Tabelle noch nicht viel aus, der Anblick ist für die Fans von Hannover 96 trotzdem deprimierend. Ihr Lieblingsverein ist auf den letzten Platz ganz tief in den Tabellenkeller abgesunken. Aus den bisherigen Partien sprang erst ein Punkt heraus. Besonders erstaunt, dass 96 trotz der namhaften Neueinkäufe für die Offensive bisher nicht einen einzigen Treffer erzielt hat. In der Heimbegegnung am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach ist es jetzt höchste Zeit, eine Wende einzuleiten.
Die Neulinge aus Gladbach hatten es ebenfalls schwer, in die Saison zu kommen. Schon zu Zweitligazeiten war mit einigem Kapitalaufwand ein durchaus namhafter Kader zusammengestellt worden, trotzdem setzte es in den ersten beiden Begegnungen nach dem Aufstieg Niederlagen. Das Team von Trainer Jos Luhukay unterlag gegen den VfB Stuttgart und TSG Hoffenheim. Jetzt dürfte die Mannschaft aber mit deutlich gesteigertem Selbstvertrauen nach Hannover reisen. Immerhin gelang zuletzt ein 3:2-Sieg gegen das Spitzenteam Werder Bremen.
Am spielfreien Wochenende testeten die Borussen gegen Charleroi und erreichten ein 2:2-Unentschieden. Dabei stand erstmals nach überstandener Verletzung auch wieder Torjäger Oliver Neuville über 90 Minuten auf dem Platz.
Der quirlige Stürmer wäre also auch für die Begegnung am Sonntag einsatzfähig. Im Mittelfeld der Gladbacher wirbelt der talentierte Jungnationalspieler Marko Marin, sorgt mit tollen Dribblings, Technik und Kreativität für Überraschungsmomente.
Positive Überraschungsmomente gab es bei den Roten zuletzt kaum zu sehen. Bisher hapert es in sämtlichen Mannschaftsteilen. Alle Spieler mit Ausnahme von Torwart Robert Enke und Jan Rosenthal blieben bisher unter ihrer Form. Resultat waren die Niederlagen in Schalke, das magere Remis gegen Cottbus und der erneute Misserfolg gegen Stuttgart. Eigentlich hatten Experten geglaubt, die Offensive sei gerade mit den Neuzugängen Schlaudraff und Forsell deutlich verstärkt worden. Bisher ist davon nichts zu sehen, zu einem Treffer reichte es noch nicht. Das soll jetzt gegen Gladbach besser werden. Die Liste der Verbesserungsmöglichkeiten ist lang. Mehr Laufbereitschaft, eine bessere Abstimmung der Laufwege in der Offensive, höhere Konzentration bei gegnerischen Standards lassen sich anführen. Da bisher kaum ein Akteur eine durchgehend gute Leistung ablieferte, drängen sich personelle Alternativen für Trainer Dieter Hecking kaum auf. Das Team wird sich am Sonntag gegen Gladbach am eigenen Schopf aus dem Schlammassel ziehen müssen. Die Mannschaft hat die Qualität die Borussen im eigenen Stadion zu schlagen, dazu gilt es allerdings, das eigene Leistungspotential voll abzurufen.
Die Partie wird am Sonntag um 17 Uhr in der AWD-Arena angepfiffen. Foto: bb