POHLE (al). Die Mitglieder der Pohler Landjugend "Suntal" verstehen sich nicht nur auf Disko-Rhythmen. Im Rahmen ihres dreitägigen Erntefests luden sie zwar zum Auftakt Gleichaltrige für eine lange Nacht mit aktuellen Hits ein; am anderen Tag aber pflegten sie gleich mehrfach die folkloristischen Traditionen: Im Mittelpunkt einer Erntedankfeier auf dem Gelände der Firma "Samen-Tatje" standen einige Volkstänze.
"Was wäre Pohle wohl ohne Landjugend", fragte sich Bürgermeisterin Gerlinde Mensching angesichts des Engagements der insgesamt gut 70 Mitglieder zählenden Gemeinschaft. "Wir sind schon eine supercoole Truppe", bestätigte deren Sprecherin Heike Wehrmann und freute sich über die vielen Helfer in den eigenen Reihen. Gerade sei erst der landjugendeigene Festwagen um eine stabile Treppe ergänzt woren. Das rustikale Gefährt ist, wie Wehrhmann ergänzte, "schon ein richtiges Schmuckstück geworden".
Wehrmann sprach vor gut 500 Einwohnern und auswärtigen Gästen zum Auftakt der Erntedankfeier. Dankbar zeigte sie sich für die Bereitschaft von Frank und Susanne Tatje, vor deren Besitz auftreten zu dürfen. "Es wird doch immer schwieriger, einen Erntebauern zu finden", räumte sie ein. Das liegt an einem Trend der Zeit: Auch in Pohle lichten sich die Hofreihen.
Frank Tatje spielte gern eine Gastgeberrolle: "Wir haben ja etwas mit Landwirtschaft zu tun", begründete der Firmenchef in vierter Generation. Schließlich profitieren neben Hobbygärtnern viele bäuerliche Betriebe vom großen Sachverstand über Saaten. "Der Dank", hatte Mensching eingangs bemerkt, "spielt doch noch eine große Rolle neben dem alltäglichen Blick der Landwirte auf das Funktionieren ihrer großen Maschinen und auf das Wetter".
Die Feierstunde nahm mit Darbietungen örtlicher Gruppen ihren Lauf. Nach Klängen der Turnerkapelle des TSV Germania und Liedern des Gesangvereins übte sich der Kindergarten mit einem fröhlichen Tanz. Mädchen und Jungen stellten die beim Ferienspaß vor einigen Wochen entstandenen bunten Hüte vor.
Zum Höhepunkt aber wurden die Volkstänze und darunter vor allem der "Freischütz", bei der die Männer ihre Partnerinnen Frauen fast waagrecht durch die Luft fliegen lassen.
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