1. Graustufen sind zu beachten

    Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen nicht durch Werbe-Verbot regulierbar

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    STADTHAGEN (mr). Sie diskutierten angeregt - zu einem Thema und mit einer Meinung: Die Vertreter der CDU sprachen sich in der Schaumburger Brauerei auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene gegen ein Werbe-/Sponsoring-Verbot im Sport aus, das von der Drogenbeauftragten des Bundes, Sabine Bätzing, forciert wird.

    Geschlossen gegen ein Sponsoringverbot: Gunter Feuerbach (v.li.), Christopher Wuttke, Marius Wüstefeld, Klaus-Dieter Drewes, Heiko Tadge, Karsten Heineking, Monika Brüning und Friedrich-Wilhelm Lambrecht.

    Einstimmig machten Monika Brüning, MdB, Karsten Heineking, MdL, Klaus-Dieter Drewes, Kreisvorsitzender, Gunter Feuerbach, Heiko Tadge und Christopher Wuttke deutlich, dass ein Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen nicht mit der Werbung von Getränkefirmen auf Fußballtrikots zusammenhängt. Vielmehr seien die Ursachen in der Gesellschaft, insbesondere in den jeweiligen Familien zu suchen. Und genau dort müsse angesetzt werden. Durch ein Gesetz, das Werbung und Sponsoring in Vereinen verbietet, würden besonders kleine und mittelständische Brauereien erhebliche Umsatzeinbußen erleiden, erklärte Friedrich-Wilhelm Lambrecht, Inhaber der Schaumburger Brauerei. Auf der anderen Seite verlören die Vereine wertvolle Geldgeber, ohne die sie mitunter die wichtige Jugendarbeit nicht betreiben könnten.

    "Mann kann nicht nur von schwarz auf weiß oder umgekehrt schalten", unterstützte Brüning die Meinung ihrer CDU-Kollegen und Lambrecht. "Es sind die Graustufen zu beachten - und zwar 256", fügte sie humorvoll hinzu. Den Rest meinte sie ernst: Es sei wichtiger herauszufinden, wo die jungen Menschen das erste Mal und warum mit Alkohol in Verbindung kommen. Darüber seien ihr keine Statistiken bekannt. "Nur zu sagen, es gibt diese Werbung nicht mehr, wird uns nicht von den Problemen wegbringen."

    Dem pflichtete Tadge bei: "Manche Gesetze sind einfach nicht zielführend." Das angedachte Werbeverbot, um den Alkoholkonsum bei Jugendlichen zu reduzieren, sei so eins.

    "Wo entstehen die Probleme?", Brüning appelliert an die Eigenverantwortlichkeit der Bürger und das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung: "Jeder muss mitdenken, was er tut." Es gelte, zum Beispiel bei denen anzusetzen, die Bier an unter 16-Jährige verkaufen und nicht bei dem Hersteller, ergänzte Wuttke.

    Im Herbst legt Bätzing den nationalen Maßnahmenplan zur Alkoholprävention vor. Foto: mr

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