1. Allrounder der kommunalen Politik wird ausgezeichnet

    Engagement als gelebte Demokratie ist nur mit Gleichgesinnten möglich

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    OBERNKIRCHEN (nb). "Nur wenige meiner Aktivitäten habe ich im Alleingang ausgeübt, bürgerschaftliches Engagement ist nur gemeinsam mit Gleichgesinnten möglich." Bescheiden reagierte Ehrenbürgermeister Adolf Bartels auf die Ehre, die ihm unverhofft, aber nicht unvorbereitet zu Teil wurde. "Ich betrachte das auch als Auszeichnung für die Verdienste der Vereine und Initiativen", erklärte er.

    Im Rahmen einer Feierstunde wurde ihm die höchste Würdigung der Bundesrepublik Deutschland verliehen: das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens. Dass es mit dieser Ehrung genau den Richtigen trifft, fand neben vielen anderen auch ein langjähriger Wegbegleiter Bartels, Amtsrat a.D. Willi Böger. Aus diesem Grund nahm er sich der Sache an und reichte den offiziellen Vorschlag bei der Niedersächsischen Staatskanzlei ein, nachdem das Thema auf einem Geburtstag unter den anwesenden Gästen zur Sprache gekommen war. Nach Befürwortung durch den Ministerpräsidenten stand fest: der Obernkirchener wird im Namen des Bundespräsidenten Roman Herzog geehrt werden. Wie aktiv sich der Ehrenbürgermeister auf allen erdenklichen Ebenen bewegt hat, stellte Böger noch einmal deutlich in den Vordergrund und erinnerte an die wichtigsten Schaffensperioden.

    Seinen Anfang nahm die gemeinnützige Arbeit von Bartels in der Tätigkeit des Jugendsprechers der Heye Glasfabrik, die dann schnell in gewerkschaftliches Engagement überging und zum Hauptberuf wurde. Vom Geschäftsführer wurde er zum Bezirkssekretär für Niedersachsen und Bremen ernannt, daraus entwickelte sich die Bezirksleitung, die bis zur Pensionierung 1997 andauerte. Zum jetzigen Zeitpunkt kann der Geehrte 53 Jahre Parteizugehörigkeit in der SPD vorweisen und erhielt 1968 einen Sitz im Stadtrat. Er wurde Mitglied und Vorstand mehrerer Ausschüsse und übernahm das Amt des Vorsitzenden der SPD Obernkirchen und das des Fraktionsvorsitzenden. Im Jahr 1984 wurde er vom stellvertretenden zum Bürgermeister von Obernkirchen und blieb bis 2001 in dieser Funktion tätig. Hinzu kommen unzählige aktive Mitgliedschaften in Sportvereinen, besonders im Bereich Kultur brachte sich Bartels ein, so gilt er als einer der Initiatoren des "Kulturfensters" und setzte sich stark für das Bildhauersymposium ein. Um etwas bewirken zu können brauche man Netzwerke wie Vereine und Organisationen, und an diesem Grundsatz orientiert sich Bartels. Nur wenige kommen den Vergabegrundlagen des Verdienstordens tatsächlich so nah, wie das hier der Fall ist: Verliehen für Leistungen, die im politischen, wirtschaftlich-sozialen und geistigen Arbeitumfeld angesiedelt sind und deren Ergebnis zum friedlichen Aufstieg der Bundesrepublik beiträgt. Landrat Hans-Gerhard Schöttelndreier war mit der Aufgabe betraut, das Verdienstabzeichen zu übergeben und setzte Bartels gemeinnützige Arbeit noch einmal in Zusammenhang zur Aufgabe in Land und Bund. Das Ehrenamt funktioniere als Antrieb und Motor der Kommune und der Gesellschaft, bürgerschaftliches Engagement sei unersetzlich, wenn Dinge entwickelt werden wollen: Man könne die Gesellschaft mitgestalten und positiv prägen, schaffe soziales Kapital. Mittlerweile gibt es kaum einen Bereich, der nicht davon erfasst wird und auf freiweillige Arbeit angewiesen ist. "Ehrenamt ist unbezahlbar und nicht zu bezahlen", schloss Schöttelndreier seine Ausführungen, "oft sind die ehrenamtlich Engagierten stille Stars, aber Adolf Bartels ist wahrgenommen worden - und das ist gut so".

    Dass man auch in Zukunft noch Einiges von dem Allround-Talent erwarten darf, steht für alle, die ihn kennen außer Frage. "Nur auf dem Sofa sitzen ist auf die Dauer sowieso nichts", resümierte der "Ruheständler auf dem Papier. Wo es etwas zu erledigen gilt, wird man Adolf Bartels finden. Foto: nb

    Ein dauerhaftes Zeichen großer Verdienste und Errungenschaften darf Adolf Bartels sein Eigen nennen.

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