POHLE (al). Der Weg auf den Berg lohnt sich wieder: Kinder und ihre Eltern finden auf der Pohler "Wilhelmshöh" endlich einen attraktiven Spielplatz vor. Rund ein Jahr nach der zwangsweisen Schließung konnte jetzt im Rahmen einer Aktion des örtlichen "Ferienspaß" Einweihung gefeiert werden. Nicht Wippe oder Rutschbahn locken hier die kleinen Besucher, sondern ein mächtiges hölzernes Schiff. Und wer noch nicht so gut klettern kann, darf von einer Nestschaukel aus dem fröhlichen Treiben zugucken. Vergessen sind die schlechten Zeiten mit wuchernden Hecken und maroden Geräten, die zuletzt niemand mehr auf das Gelände lockten. Deshalb hatte schon im vergangenen Sommer das aus Gerlinde Mensching, Perdita Wilkening, Susanne Fischer und Annika Voigt bestehende "Ferienspaß"-Team Ideen entwickeln lassen. Ein hilfbereiter Bauunternehmer fand sich, der anderswo nicht benötigte Betonröhren hier ablud. Doch nach Bedenken aus der Nachbarschaft, wurde der Spielplatz erst einmal geschlossen: Die Röhren bargen Unfallgefahren. Jetzt ist das Gelände fast nicht mehr wiederzuerkennen. Fachgerecht sind die Betonteile umhüllt worden und nehmen jetzt einen tunnelähnlichen Charakter an, der auch auf Zustimmung behördlicher Experten stieß. Die Jugendwerkstatt Hülshagen zimmerte nach Vorlagen der Gemeinde ein großes hölzernes Schiff, auf dem nach Herzenslust gespielt, geklettert oder gefaulenzt werden kann. Und die Schaumburger Beschäftigungsgesellschaft sorgte mit einem mehrtägigen Einsatz dafür, dass ungewolltes Buschwerk so schnell nicht wieder den Gesamteindruck zerstört.
Kein Streit ums große Steuerrad: Da sind sich die Kinder einig.
Den Überraschungs-Schlusspunkt aber setzte ein Bad Nenndorfer Handwerksunternehmen. Die Dachdeckerei Hübner stiftete eine Nestschaukel und montierte sie selbst ein. So kann der kleine Nachwuchs beim Besuch der Pohler Großeltern das großzügige Geschenk auch regelmäßig selbst nutzen. Weil Bürgermeisterin Gerlinde Mensching krankheitsbedingt ausfiel, enthüllte das verbliebene Trio das Emailleschild mit dem Schiffsnamen "Hoppetosse" als symbolische Einweihung. Da klaschten viele große und kleine Leute in die Hände, um diese anschließend in Latexhandschuhe zu stecken und dank roter oder blauer Farbe einen Abdruck am Schiffsrumpf zu hinterlassen. Dann aber ergriffen die Kinder Besitz von Kommandobrücke, Bug und Kajüte. Nicht einmal Streit um das große Steuerrad gab es.
Die Eltern stärkten sich derweil an Kuchen oder Bratwurst. Das sahen die Damen vom "Ferienspaß" durchaus mit Wohlwollen. Vom Erlös könnten nämlich noch Tische und Bänke beschafft werden. Vielleicht findet sich zudem ein Sponsor für ein wippendes "Federtier". Aus dem Gemeindesäckel wird vorerst nichts mehr kommen: "Das Thema Spielplatz", hat die Bürgermeisterin erklärt, "ist für uns bis auf weiteres abgeschlossen". Foto: al