1. Mit 26 Jahren der jüngste Ortsbrandmeister weit und breit

    Wilfried Schröder gibt Amt an Nachfolger Thomas Schwabe ab

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    LÜDERSFELD. Großer Bahnhof am Feuerwehrgerätehaus. Wenige Tage bevor die Amtszeit von Ortsbrandmeister Wilfried Schröder ausläuft, gab es eine Amtsübergabe an Nachfolger Thomas Schwabe. Dazu eingeladen hatte die Ortswehr und zahlreiche Persönlichkeiten aus der Kommunalpolitik und von Seiten der Feuerwehr, unter ihnen Ehrenkreisbrandmeister Ernst Siekmeier, folgten dem Ruf und verfolgten die Zeremonie vor dem Feuerwehrgerätehaus bei schönstem Wetter.

    26 Jahre lang übte Wilfried Schröder das Amt des Ortsbrandmeisters in dem kleinen Ort aus. Der gebürtige Lüdersfelder war 1980 nach Vornhagen umgezogen, was seine Kameraden in der Wehr aber nicht davon abhielt, ihn im Dezember 1982 zum Ortsbrandmeister der kleinen Wehr zu wählen. Mit 26 Jahren war Schröder damals der jüngste Ortsbrandmeister im Landkreis. Mehr als ein Vierteljahrhundert später verzichtete Schröder auf eine erneute Kandidatur. Zur Verabschiedung aus dem Amt holte eine Gruppe seiner Kameraden, gekleidet in die Uniform der achtziger Jahre und mit einem schwarzen Stahlhelm auf dem Kopf, Schröder zu Hause mit dem Löschfahrzeug ab, das Schröder bei Amtsübergabe vorgefunden hatte - ein Opel Blitz, vermutlich Baujahr 1974. Noch heute versieht das Fahrzeug seinen Dienst als Löschfahrzeug, allerdings im Dienst des Gasthauses "Zum dicken Heinrich" und ausgestattet mit einer Zapfanlage für kühlen Gerstensaft.

    Im Rückblick, so machte der scheidende Feuerwehrchef deutlich, waren seine Jahre an der Spitze seiner Kameraden "eine schöne Zeit". Schröder öffnete die Ortswehr auch für weibliches Personal, was dazu führte, das die Lüdersfelder Wehr bei Wettkämpfen auch schon mal mit einer Damenmannschaft antrat. In all den Jahren brauchte die Wehr zu keinem Großbrand im Dorf auszurücken, lieferte aber natürlich Hilfestellung bei Bränden in der Samtgemeinde.

    Der Ortsbrandmeister war bei seinen Leuten beliebt, das zeigten die Aussagen seines bisherigen Stellvertreters Thomas Schwabe, der das Feuerwehrleben seines bisherigen Chefs Revue passieren ließ. Auf Schröder sei stets Verlass gewesen, seine Bereitschaft zum Kompromiss habe er, Schwabe, immer hoch geschätzt.

    Schröders Wort habe bei der Samtgemeinde Gewicht gehabt und sein vorbildliches Verhalten gegenüber seinen Kameraden sei nicht hoch genug einzuschätzen. Schwabes humorvolles Fazit: "Mit Dir konnte man Strahlrohre klauen gehen". Ehrenkreisbrandmeister Ernst Siekmeier, langjähriger Weggefährte des Gelobten, wusste in blumigen Worten zu berichten, Schröder habe sich bei seinem Wirken mit großem Erfolg stets an den Werten "Treue, Ehre und Würde" orientiert. Siekmeier nutzte ebenso wie Thomas Schwabe die Veranstaltung, um Wilfried Schröder für seinen Einsatz zu danken. "Die Feuerwehr hat Dein Leben geprägt," formulierte Schwabe, wohl wissend, dass Schröder dem Feuerlöschwesen erhalten bleibt, zumindest als stellvertretender Gemeindebrandmeister. Auch die Lüdersfelder werden auf seinen Rat und seine Erfahrung noch nicht verzichten müssen.

    Foto: privat

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