STADTHAGEN (mr). Wesentlich mehr Licht als Schatten. Sebastian Edathy, Bundestagsabgeordneter, hat im Rahmen seines Sommerpraktikums in die Tätigkeitsfelder des Jobcenters Schaumburg eingesehen. Und sich von einer "ausgeprochen engagierten Arbeit" der Mitarbeiter überzeugt.
Bernd Dittmer (v.li.) und Michael Stemme, Geschäftsführer des Job-
centers Schaumburg, zeigen Sebastian Edathy die Eingangszone.
In den Gesprächen mit der Geschäftsleitung und Angestellten habe er den Eindruck erhalten, dass sehr bürgerfreundlich und qualitativ hochwertig gearbeitet werde, lobte Edathy im Pressegespräch. Gleichzeitig stellte er fest, dass die räumliche Gestaltung, auch in Bezug auf die "sehr anspruchsvollen Aufgaben" nicht optimal geregelt sei. Sowohl hinsichtlich der Mitarbeiter als auch der Kunden halte er eine Verbesserung der räumlichen Situation in Form von Umbau oder Umzug mittelfristig als unvermeidlich. Edathy kritisierte beispielsweise, dass kurze Beratungsgespräche in der Eingangszone "nicht angemessen" diskret abgehalten werden könnten.
Desweiteren "scheint das EDV-Programm immer noch nicht ausgereift", stellte er fest. Diesen Hinweis werde er mit nach Berlin nehmen. Die EDV war zentral von der Bundesagentur für Arbeit in den Jobcentern installiert worden. Für "begrenzte Autonomie" versus "bürokratischen Zentralismus" werde er sich ebenfalls stark machen. Die "Kreativität und Fähigkeiten vor Ort sind nicht optimal ausgeschöpft". Nach Edathys Meinung müsse der Handlungsspielraum der Jobcenter erweitert werden, da oftmals eine bessere Beurteilung vor Ort möglich sei. Zum Beispiel sei es wichtig, auch den Menschen eine Förderung und Weiterentwicklung ermöglichen zu können, die sich nicht mehr in kurzer Zeit in den Ersten Arbeitsmarkt integrieren lassen.
Den Mitarbeitern bescheinigte Edathy "Elan, Motivation und Einsatzfreude".
Er durchlief die Eingangszone, nahm an Beratungsgesprächen teil, sah Mitarbeitern bei der Antragsannahme über die Schulter und informierte sich in persönlichen Gesprächen. Bis auf die räumlichen Umstände war sein Eindruck im Jobcenter Schaumburg durchweg positiv: "Eindeutig viel mehr Licht als Schatten", so sein Fazit. Foto: mr