1. Erfolglose Suche nach Grenzsteinen

    Feggendorfer Wandergruppe umrundet die alte Vogtei Hattendorf

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    FEGGENDORF (al). Eine Gruppe von Wanderern um die beiden Feggendorfer Uwe Hafenrichter und Heinrich Uhlenbecker ist einem Stück des alten Amtes Lauenau buchstäblich auf den Grund gegangen. Sie umrundeten bei einer zweitägigen Wanderung das Gebiet der alten Vogtei Hattendorf. Die Gegend zwischen Langenfeld, Oelbergen und Kathrinhagen fiel ursprünglich in den im Flecken angesiedelten Verwaltungsbezirk. Erst 1647 wurde sie der hessischen Grafschaft Schaumburg zugeschlagen. Damals entbrannte darüber ein Streit, der erst 1831 beigelegt werden sollte.

    Uwe Hafenrichter (re.) verfolgt mit Karl-Heinz Andreas noch einmal den kürzlich vollzogenen Weg rund um die alte Vogtei Hattendorf.

    Über die Hintergründe informierte Hafenrichter seine Freunde, als sie kürzlich von Feggendorf aus über Reinsdorf auf den Kamm des Bückebergs marschierten und nach einer nächtlichen Einkehr in Bernsen am nächsten Tag ihre Route über Oelbergen, Bodenengern und Rannenberg bis nach Langenfeld fortsetzten. "Gerade die zweite Etappe war landschaftlich sehr reizvoll" lobte Hafenrichter. Dass sie unterwegs keinen einzigen Grenzstein gefunden haben, schmälerte das Erlebte nicht. "Vielleicht sind ja auch nie welche gesetzt worden", vermutet er, weil doch die Vogtei gewissermaßen seit Urzeiten zu Lauenau gehörte und dies zuletzt 1574 in einer Beschreibung dokumentiert worden sei.

    Als übrigens 1831 ein "Territorial-Grenz-Recess" endgültig festlegte, dass zumindes ein 1647 ebenfalls verloren gegangener Teil von Pohle gewissermaßen zurück nach Lauenau und damit zum hannoverschen Königreich gelangen sollte, wurde dies mit Flächen an der nordhessischen Werra ausgeglichen.

    Begonnen hatten übrigens die Grenzstein-Wanderungen vor jetzt drei Jahren: Zweimal waren die Freunde auf die Suche nach der alten Demarkationslinie zwischen dem Königreich Hannover und der unter hessischer Verwaltung stehenden Grafschaft Schaumburg gegangen. Unter anderem im Süntel hatten sie dabei etliche alte Steine gefunden. Im vergangenen Jahr wanderten sie den südlichen Rand des vormaligen Amtes Lauenau durch Süntel und Deister ab und waren ebenfalls noch auf einige Hoheitszeichen gestoßen.

    Nun haben die Freunde das Kapitel Grenzsteine erst einmal abgeschlossen. Gewandert wird jedoch weiterhin: Beim nächsten Mal wollen sie sich den Deister in seiner gesamten Länge vornehmen. Foto: al

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