1. Was lange währt wird endlich gut

    Großer Tag für einen kleinen Ort / Neue Signalanlage in Betrieb genommen

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    OTTENSEN (nb). Sichere Wege für Kinder und ältere Menschen standen in Ottensen schon lange Zeit im Mittelpunkt des Interesses. Insgesamt 30 Jahre kämpften die Bürger schon um die Absicherung der Querung über die Landesstraße 370 durch eine Fußgängerampel, jedoch scheiterte das Vorhaben, da bestimmte Vorgaben nicht erfüllt wurden, die zur Genehmigung erforderlich sind. Der zu Grunde liegende Kriterienkatalog sieht beispielsweise eine bestimmte Frequentierung wie auch Durchfahrtsgeschwindigkeit des Bereiches vor; Zudem sollte es sich nicht um einen Unfallschwerpunkt gehandelt haben. Trotz etlicher Rückschläge ließen sich die Bürger jedoch nicht von ihrem Vorhaben abbringen und unternahmen mehrere Anläufe, gründeten Initiativen und stellten weiterhin Anträge. Vor einem Jahr habe sich, so Ortsbürgermeister Hans-Otto Blume, dann plötzlich eine neue Dynamik entwickelt, was dem Einsatz der Ottenser Bürger zu verdanken ist, die Vieles nun selbst in die Hand nahmen. Der Startschuss für einen beispiellosen Vorgang fiel, der in Niedersachsen seinesgleichen sucht. Mit der Unterstützung der Medien wurden gr0ße Spendenaktionen organisiert, bei denen allein schon 3000 Euro zu Stande kamen.

    Den maßgeblichen Anteil der erforderlichen Summe stellte der Energieversorger e.on Westfalen Weser AG als Spende zur Verfügung, ebenso beteiligten sich die Ottenser Firma MHM und wesentlich der Förderverein Dorferneuerung Lindhorst/Ottensen/Schöttlingen. 15.ooo Euro Endergebnis waren in der Lage, die Finanzierung des Anlagenbaus abzudecken und brachten ein außergewöhnliches Projekt auf den Weg. Nachdem der Punkt der Anschaffung geklärt war, gelang es mit Hilfe des ehemaligen Landratsmitglieds Friedel Pörtner das Land Niedersachsen zum Einlenken zu bewegen.

    Nach einem Besuch des Ministeriums im August vergangenen Jahres sahen die Verantwortlichen der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ein, dass es sich in einer so scharfen Kurve wie in der Ottenser Ortsmitte um eine potentielle Unfallstelle handelt und der Verkehr in Richtung Sachsenhagen über die Jahre eine Steigerung erlebt hat. Das Ergebnis der Verhandlungen ist eine Kofinanzierung der entstehenden Kosten: die Gemeinde übenimmt die Errichtung, das Land trägt alle Aufwendungen, die der Inbetriebnahme folgen, nämlich für Wartung und Unterhaltung. "Nicht zuletzt aufgrund des eigenverantwortlichen Einsatzes und des Nachdrucks der Anwohner haben wir die Hürden nehmen können, das hat überzeugt", resümiert Pörtner, "dieses Modell ist wirklich einmalig auf Landesebene!" "Wir sind sehr zufrieden, dass wir die volle Finanzierung selber erreicht haben", freute sich Blume, "das Geld, was kurzfristig für den vermeintlichen Restbetrag in den Haushalt aufgenommen wurde, können wir nun für andere Dinge in der Gemeinde, wie den Spielplatz, nutzen. Die Ottenser können wirklich stolz sein!" Der gleichen Meinung ist auch Helge Krzykowski, Mitglied des Vereins Dorferneuerung, und lobt die gute Gemeinschaft und die Tätigkeit der ehrenamtlichen Helfer: "Man kann was erreichen, wenn man sich wirklich einsetzt, so werden jetzt die Bedürfnisse der Menschen vor den Verkehr gestellt. Natürlich helfen wir da mit!" Die Ampelanlage ist Mitte der 34. Kalenderwoche in Betrieb genommen worden und steht damit rechtzeitig zum Schulbeginn zur Verfügung. Foto: nb

    Mike Süggeler (e.on) (v.li.), Matthias Meyer (MHM), Hans-Otto Blume, Helge Krzykowski, Jens Schwedhelm (Gemeindedirektor), Friedel Pörtner und Markus Brockmann (Landesbehörde) haben einer guten Sache auf die Beine geholfen.

    BU LI23NB54 02 Die Ampel zu benutzen kann richtig Spaß machen, findet auch Sophia Wagner (8) (vo.)

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