STADTHAGEN (nb). SUMO-Ringen, Soccer-Cage oder Footbag sind nur einige der Aktionen aus dem umfassenden Programm, das der Verein "Tu wat" aus Stadthagen zusammengestellt hat; Ein riesengroßes Funsport-Fest, das Großen und Kleinen einfach nur Spaß machen sollte. Aktiv sein war hier der Leitsatz, ganz getreu dem Vereinsmotto.
Entstanden war die Idee durch eine Spende der Tischlerinnung in Höhe von 1000 Euro, die der Erlös einer Verkaufsaktion der Berufsschüler auf der Regionalschau waren und etwas Sinnvolles für Jugendliche möglich machen sollten. So kam man auf den Sportverein. Mit fortschreitender Planung konnten auch die Sparkasse Schaumburg und der NBN-Mietservice als Sponsoren für die Veranstaltung gewonnen werden. Damit fiel der Startschuss für einen ganzen Tag voller sportlicher Aktivitäten mit großem Unterhaltungswert und einem umfassenden Musikprogramm. Drei Monate dauerte die Umsetzung von der ersten Idee bis zum Fest, verschiedenen Sportgeräte und Sicherheitsausstattung mussten beschafft werden, und nicht zuletzt galt es eine Veranstaltungsstätte zu finden. Die Grünflächen des Jahn-Stadions erwiesen sich da als gute Wahl und boten vor entspannender Naturkulisse genügend Platz für alle aufgebauten Stationen. "Wir haben uns Mühe gegeben hier viele verschiedene Sachen anzubieten, einen Querschnitt durch alles, was in der Jugendszene im Moment so angesagt ist", berichtete Vereinsmitglied und Mitorganisator Christian Köpper, "wir haben auch ganz Neues, wie beispielsweise einen SALZIG-Sporthocker, mit dem kann man bestimmte Tricks machen, ähnlich dem Skateboarden". Ein besonderer Renner unter den Besuchern waren die "Meilenstiefel", eine Art Känguruh-Stiefel-Gestell, mit dem ein Mensch tatsächlich eine Sprunghöhe von bis zu drei Metern erreichen kann - sobald er gerlernt hat, darauf sein Gleichgewicht zu halten und zu gehen. Dass es gar nicht so einfach ist, wenn 98 Prozent der Muskeln gleichzeitig benutzt werden müssen und das eine gewisse Übung erfordert, erfuhr auch Thomas Sattlegger, der mit seinen Kindern das Fest besuchte. Als einer der Ersten stellte er sich mutig dem Versuch. "Das ist wirklich anstrengender als ich dachte, aber macht auch richtig Spaß. Jetzt wo ich nicht hingefallen bin, wollen bestimmt alle", scherzte er.
Eher um Geschicklichkeit ging es bei der Jonglage mit verschiedenen Geräten, der "Flowerstick" muss beispielsweise zwischen zwei Haltestäben als dritter hin und her bewegt und gedreht werden, ohne dass er dabei hinunter fällt. Kein einfaches Unterfangen, wie der elf Jahre alte Valon Bakija feststellte; Trainer Till Wolf hatte da schon mehr Übung und verriet ihm den ein oder anderen Trick. Auch der "Soccer-Cage" wurde gut besucht, Fußball ist eben ein beliebter Sport, und den im Käfig auszuüben eine interessante Abwechslung. Im kleinen Gitterhäuschen ist Wendigkeit auf engstem Raum gefragt, da der Gegner immer in der Nähe des Balles und des Tores ist. Footbag war gleich in mehreren Disziplinen vertreten, je nach Geschicklichkeit kann man mit dem vielseitigen "Fußsack" golfen, Volleyball spielen oder einfach in Freistil verschiedene Kniffe und "Kicks" einüben. Beim Parcours/Parkour wurde es dann schon anspruchsvoller und spezieller, hier geht es darum, Hindernisse und Höhen durch Sprünge und Akrobatik kreativ zu überwinden. Dazu werden keinerlei Hilfsmittel benutzt, alles basiert rein auf der körperlichen Kraft und dem Trainingszustand des Ausführenden, also eher eine Herausforderung die eigenen Grenzen festzustellen. Auf der "Slagline" waren wieder Gleichgewichtssinn und Körperspannung gefragt. Dem Prinzip des Seiltanzens abgeschaut, können sowohl die ganz Kleinen aber auch die größeren Jugendlichen innerhalb kurzer Zeit schon die ersten "Alleingänge" wagen, Geübtere vollziehen allerhand Kunststücke auf dem stabilen Textilband. Zeitgleich fand neben dem eigentlichen Sportgelände auch ein Skate-Wettbewerb statt, der von den Stadthäger Skatern selbstständig organisiert wurde. Dem außenstehenden Zuschauer wurde sicherlich bei dem einen oder anderen waghalsigen Flip oder Slide Trick etwas unwohl, aber auch Stürze gehören ebenso zum Alltag eines Fahrers dazu, nicht immer funktioniert das Eingeübte gleich gut. Drei Leistungs-Gruppen traten zur Entscheidung an, zuerst die ungesponsorten Fahrer unter 16 Jahren (C), danach die über 16 (B). Acht fuhren professionell in der A-Gruppe, die nur aus über 16-jährigen besteht und deren Fahrer gesponsort werden. Marvin Schlüter zeigte sicher, welche Kunstfertgkeiten er durch etliche Jahre Training in Half-Pipes und an Hindernissen auf öffentlichen Plätzen erworben hat. Der Skating-Nachwuchs kam auch nicht zu kurz und trainierte fleissig zwischendurch den einen oder anderen neuen Trick mit dem Brett.
Am Abend standen vor allem für die Jugendlichen dann nochmal alle Signale auf "Feiern". "Tu wat" hat sich sehr viel Mühe mit der Organisation eines riesigen Musikprogramms gegeben. Zur After-Show-Party spielten die Lübecker Rocker "Randalekind" auf, die mit ihren frischen und direkten Texten gleich für die richtige Stimmung sorgten. Bis in die späten Stunden lösten sich im Anschluss mehrere renommierte DJ-Größen ab, neben lokalen Bekannten wie T-Rain hatte das Vereinsteam auch DJ Capiero aus Leipzig und Dj Mura aus Köln eingeladen. Ein weiteres Highlight kam in Gestalt einer Feuershow daher, die für eine stimmungsvolle Untermalung sorgte. Insgesamt erwartete die Besucher eine sehr runde Sache, nach einem tollen und abwechslungsreichen Konzept umgesetzt. Foto: nb
"Das sieht nur so einfach aus!" bemerkt Ilka Tscherbner beim Ausprobieren der Meilenstiefel.
Max Einhaus fühlt sich im "Trainingsanzug" schon wie ein richtiger japanischer Sumo.
Paul Sattlegger(5) fühlt sich an der Hand seines Vaters Thomas sicher.
Nachwuchsskateboarder probieren den "Ollie" und andere Tricks.