1. Auch der Förster hat dazugelernt

    Zum Abschluss des Ferienprogramms wird der "Wald in Lauenau" besucht / Großes Natur-Interesse

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    LAUENAU (al). Immer wieder gucken die kleinen Gruppen von Spaziergängern in die Luft: Sie mustern die Kastanie vor der "Altdeutschen Bierstube", die "Esche" in der Coppenbrügger Landstraße oder auch die verschiedenen Nadelbäume auf Grundstücken am Oberen Triftweg.

    Das Interesse kommt nicht von ungefähr: Ein Fragenkatalog mit 35 Punkten sollte die Aufmerksamkeit auf die Bäume lenken, die eigentlich ganz unbeachtet das Ortsbild verschönern: "Der Wald in Lauenau" hieß das Motto des letzten Termins im örtlichen Ferienprogramm.

    Sonst achtet niemand auf den alten Apfelbaum am Rande des Volksparks. Jetzt wird die Aufmerksamkeit für die vielen Misteln in der Krone geweckt.

    Auf die Idee war Mit-Organisator Karsten Sucker gekommen. Der stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, der seit Jahrzehnten die sommerlichen Termine anbietet, hatte sich daraufhin viel Arbeit gemacht: Aus allein 14 Seiten bestand der Fragenkatalog zu 35 Stationen unterwegs. Hinterher gab es noch weitere 30 Seiten, auf denen eine Menge Wissensweertes über Baumarten zusammengefasst war. Da staunte selbst Revierförster Ralph Weidner, den Sucker für Erläuterungen unter anderem im großen Guts-park der Familie von Meysenbug gewonnen hatte: "Auch ich habe Neues gelernt", räumte der Waldexperte freimütig ein. Sucker äußerte sich im Übrigen sehr dankbar, dass im Rahmen der Veranstaltung der sonst nicht zugängliche Park geöffnet wurde.

    Doch auch anderswo warteten botanische Besonderheiten. Das fing schon beim Start im Volkspark an, weil gerade jetzt die wahrscheinlich weltgrößte und –älteste Süntelbuche sich in ihrer ganzen Pracht zeigt. Später wurde die Aufmerksamkeit für Misteln in einem alten Apfelbaum, für Platanen, Mehlbeere, Trompetenbaum, Kornelkirsche und Robinie geweckt. Es gibt im Bereich des Fleckens sogar einen Gingko und einen Mammutbaum.

    Dass 42 Ahorne den gleichnamigen Weg säumen und der Besitzer von Gut Lübbersen im Laufe der Jahre 103 Kastanien an den Zufahrten gepflanzt hat, gehört neuerdings ebenfalls zum Wissensgut der Teilnehmer.

    Nach über zwei Stunden trafen sie wieder im Volkspark ein. Dort leuchteten bereits Fackeln im Rund. Mit Speisen und Getränken wurde Programm-Ausklang gefeiert. Eine Bilanz will Sucker mit den beiden weiteren Organisatoren Christiane Kowalkowski und Wolfgang Kölling in Kürze über die zehn zurückliegenden Termine ziehen und dabei auch die Besucherzahlen mit denen der Vorjahre vergleichen. Das Interesse, so hat Sucker schon herausgefunden, sei weiter gestiegen. Ein Grund mehr für ihn, in den nächsten Sommerferien mit neuen Attraktionen aufzuwarten. Foto: al

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