1. Keine Brut und trotzdem Jungstörche auf dem Dach

    Kunsthorst der Wildtierstation ist ein beliebter Landeplatz

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    SACHSENHAGEN. Seit mehreren Jahren befindet sich auf dem Hallendach der Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen eine künstliche Nisthilfe. Leider hat sich bislang kein Storchenpaar bereit gefunden, diesen bequemen Nistplatz für sein Brutgeschäft auszuwählen. Und trotzdem sind momentan zeitweise gleich vier Jungstörche in diesem Horst zu beobachten. Wie kommt das?

    Jedes Jahr werden Jungstörche, die aus dem Horst gefallen sind oder nach dem Ausfliegen entkräftet aufgegriffen wurden, zur Pflege in die Wildtierstation gebracht. In den vergangenen Wochen waren es gleich vier Stück, die noch ganz klein oder schon fast flügge aufgenommen wurden.

    Inzwischen haben sich alle zu kräftigen und flugfähigen Jungstörchen entwickelt, die sich jetzt frei auf dem Gelände der Wildtierstation bewegen dürfen und hier noch gefüttert werden, bis sie gegen Ende August den Zug in den Süden antreten.

    Während ihrer Flugübungen ist der Horst auf dem Dach ein beliebter Landeplatz und auch für die Nachtruhe wird dieser vor Füchsen sichere Ort gern aufgesucht. So erfüllt der künstliche Nistplatz doch noch seinen Zweck und beherbergt für einige Wochen im Jahr die Gäste, für die er errichtet wurde. Das einzige "Sorgenkind" ist ein erwachsener Storch aus dem Landkreis Cloppenburg. Er wurde mit einem schweren Flügelbruch eingeliefert. Der Flügel war nicht mehr zu retten und musste von Stationsleiter und Tierarzt Dr. Florian Brandes amputiert werden. So kann der nun flugunfähige Altstorch den Jungstörchen nicht mehr den Weg in den Süden weisen. Wenn seine Wunde verheilt ist, wird er an einen Zoo oder Wildpark vermittelt, wo er vielleicht einen Partner findet, mit dem er erfolgreich brüten und weiter zum Erhalt seiner Art beitragen kann. Foto: privat

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