STADTHAGEN (nb). Unnötiges Warten der Rechtsabbieger an der Ampel, das soll nach Meinung der Wählerinitiative WIR für Stadthagen bald Geschichte sein. Die Lösung bietet in den Augen von Richard Wilmers, Ratsherr der Stadt Stadthagen und Kreisvorsitzender von WIR, wie auch denen seiner Mitstreiter der "Grüne Pfeil", ein Verkehrszeichen, das auch bei roter Ampel zum Rechtsabbiegen ermächtigt. "Was sich in der ehemaligen DDR jahrelang bestens bewährt hat, muss auch für uns gut sein." Der Startschuss für das Unterfangen fiel vor ungefähr drei Monaten, als Bürger sich an die Initiative wandten, weil sie bemängelten häufig an Ampelanlagen warten zu müssen, ohne dass der Verkehr tatsächlich eine Notwendigkeit begründen würde. Hinzu kam ein zeitgleich veröffentlichter Artikel des Automobilclubs ACV, dessen Mitglieder sich bei einer Befragung mit deutlichen 96 Prozent für den Erhalt und Nutzen des Grünen Pfeils aussprachen. In Stadthagen ist bisher nur ein einziger an der Kreuzung St. Annen/ Jahnstraße im Einsatz, im Vergleich zu umliegenden Städten ein deutlicher Rückstand. Warum nicht auch hier - das war die prüfenswerte Frage, der es nachzugehen galt. "Wir haben uns die Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen und sind dann zur Tat geschritten", berichtete WIR-Sprecherin Gundi Donjes.
Drei Gründe für das schwarz-grüne Schild sind das Fazit der bisherigen Überlegungen: die Umwelt wird durch verringerten Schadstoffausstoß geschont, da das Halten an der Kreuzung sich stark reduziert. Die Kosten für das Tanken sinken, denn der Benzinverbrauch nimmt durch kürzere Wartezeiten ab, das trage auch zur Ressourcenschonung bei. Nicht zuletzt wird die gesamte Verkehrssituation entspannt, sobald der Verkehr sich fliessender gestaltet und Staus vermieden werden. Im nächsten Schritt stand die Prüfung vor Ort an, bei der jede größere Ampelanlage untersucht wurde. "Wichtig ist dabei auch, die Gegebenheiten jeder einzelnen Kreuzung genauestens zu prüfen. Nur weil man etwas ändern kann, muss es nicht zwingend sinnvoll sein", erklärte Wilmers. Vorläufiges Ergebnis der Untersuchung auf den Hauptverkehrsadern: an fünf bis zehn Stellen wäre das Anbringen eines grünen Pfeils nützlich und realisierbar. In der folgenden Zeit liegt es bei Straßenverkehrsamt, Polizei und Räten sich mit den Vorschlägen zu beschäftigen und zu entscheiden, da es sich um einen internen Vorgang, eine sogenannte "Aufgabe des eigenen Wirkungskreises", handelt, bei dem keine Entscheidung über Gremien notwendig ist. Ein offizieller Antrag wurde Bürgermeister Bernd Hellmann bereits zugesandt. "Wir hoffen, dass unsere Idee Anklang findet", so Donjes, "den Autoverkehr insgesamt fliessender zu gestalten dürfte auch im Sinne der Verwaltung selbst liegen." Bereits zum jetzigen Zeitpunkt gibt es reichlich positive Resonanz der Bürger. Schilder wie der Grüne Pfeil sollen nicht zusätzlich behindern sondern vereinfachen.
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