LANDKREIS (hb/m). Nach Einschätzung des Schaumburger SPD-Vorsitzenden Karsten Becker weiten sich die Richtungsstreitigkeiten in der Schaumburger CDU offenbar zu einer ernsthaften Führungskrise aus. Man könne sich darauf verlassen, so Becker gegenüber der Presse, "dass die Bemühungen des CDU-Vorstandes um eine erkennbare politische Linie schon am nächsten Tag von einem der üblichen Verdächtigen konterkariert würden".
Karsten Becker: "Die Richtungsstreitigkeiten in der Schaumburger CDU weiten sich zu einer ernsthaften Führungskrise aus."
Als jüngste Beispiele nennt Becker die "üblen Pauschalbeschimpfungen", die sich IGS-Eltern von dem Vorsitzenden der CDU-Jugendorganisation, Marius Wüstefeld, gefallen lassen mussten sowie die im gleichen Zusammenhang erfolgte oppositionelle Gründung eines "Schaumburger Aktionsbündnis für das gegliederte Schulwesen" durch den CDU-Kreistagsabgeordneten Friedel Pörtner.
Erst vor wenigen Tagen habe sich Pörtner sogar in eine "völlig abstruse und sinnentleerte" Kampagne gegen den Vorsitzenden des Bundestagsinnenausschusses und Schaumburger SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy verstiegen wegen dessen nicht zu beanstandender Teilnahme an einer öffentlichen Diskussion in Berlin mit seinem aus Niedersachsen stammenden Ausschusskollegen Jan Korte von der Linkspartei zum Thema "Innere Sicherheit". Ein Ausschussvorsitzender könne wohl kaum ernsthaft das Streitgespräch mit einem seiner Ausschussmitglieder verweigern.
Selbst wenn der CDU-Vorsitzende Klaus-Dieter Drewes auf Nachfrage klar gestellt habe, dass auch aus seiner Sicht an Edathys Verhalten nichts auszusetzen sei, stellt sich für Karsten Becker die Frage nach der Berechenbarkeit und Konsistenz der CDU-Politik. "Der CDU-Kreisvorstand mit seinem Vorsitzenden Herrn Drewes sollte angesichts dieses peinlichen Schleuderkurses schnell klären, wer die CDU in Schaumburg denn nun eigentlich führt: Pörtner oder Wüstefeld?", meinte Becker abschließend. Foto: pr