APELERN (al). In der Nacht zum Mittwoch sind entlang eines Grundstücks im Appeldorner Weg in Apelern 80 von 96 frischgepflanzten Lavendelbüschen herausgerissen worden. Die sinnlose Tat hat bei Besitzerin Patricia Köper Ärger verursacht und bei ihren Kindern Tobias (6) und Nicolas (4) Tränen ausgelöst. Zu Dritt hatten sie vor genau drei Wochen die lange Reihe in mehrstündiger Arbeit angelegt. Nun müssen sie erneut mit Schaufel und Gießkanne tätig werden: Denn die kleinen Pflanzen könnten rasch vertrocknen. Seit einigen Jahren freuen sich die Köpers über ihr Zuhause am nordwestlichen Rand des Riesbachortes. Weit geht der Blick über die Felder hinüber zum Bückeberg. Der Garten ist längst angelegt. Nur der kleine Streifen zwischen ihrem Zaun und der Gosse der kleinen Zufahrtsstraße bereitete Verdruss: Die öffentliche Fläche war bisher geschottert; es machte Mühe, sie von unerwünschtem Grün freizuhalten. Zuletzt bat Patricia Köper die Gemeinde um eine Fuhre Mutterboden und um die Erlaubnis, den Rand pflegeleichter zu gestalten: Auf der Gesamtlänge von 25 Metern sollten 96 kleine Lavendelbüsche ihren Platz finden.
Nur Stunden nach der Tat setzen Patricia Köper und ihre Söhne Tobias und Nicolas die ersten Lavendelpflanzen wieder ein.
Doch die gutgemeinte Idee muss irgendjemand nicht gefallen haben: Zwischen 20.45 Uhr am Dienstagabend und dem Mittwochmorgen wurden die gerade angewachsenen Pflanzen herausgerissen und zum Teil ins gegenüberliegende Weizenfeld geworfen. Ein Nachbar alarmierte die Köpers. Diese wiederum wandten sich sofort an die Polizei und erstatteten Anzeige.
Den neuen Aufwand wird ihnen jedoch niemand nehmen können. Gleich am Mittwoch pflanzten sie bereits die malträtierten Stauden wieder ein: "Sie vertrocknen sonst", zeigte die Mutter den Kindern die gerade frisch gebildeten kleinen Wurzeln. So ging es erst mit Verspätung in den eigentlich geplanten Tagesausflug zu einem Vergnügungspark. Zugleich hat die Familie Hoffnung, dass abendliche Spaziergänger vielleicht etwas zur Aufklärung der Tat beitragen und als Zeugen zur Verfügung stehen können. Damit rechnet auch die Polizei, die in ihren Dienststellen in Bad Nenndorf oder Rodenberg sachdienliche Hinweise auch vertraulich entgegegen nimmt. Der Frevel an den Pflanzen ist ein Novum in der kleinen Siedlung. Dem Vernehmen nach soll es zwar in der Vergangenheit wiederholt zu verschiedenen Vorfällen wie Beschimpfungen und Drohungen gekommen sein. Echte Beschädigungen an fremdem Eigentum aber habe es bislang nicht gegeben.
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