1. Feldpost ist Brücke zur Heimat

    Vortrag der GfW / 6000 Soldaten sorgen monatlich für 150 Tonnen Post

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    BÜCKEBURG (hb/m). Auf Einladung der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik (GfW) hat Nils Becker aus Neubrandenburg im Achumer Offiziers-Casino über das Thema "Schreib mal wieder – 15 Jahre Feldpost als Brücke zur Heimat" referiert. Becker ist als Hauptmann der Reserve im Bereich Fahrdienst der Deutschen Post AG tätig und für die Abwicklung der Feldpost an die Soldaten zuständig. GfW-Vorsitzender Klaus Suchland konnte 80 Zuhörer und als Ehrengast Brigadegeneral der Reserve a.D. Dieter Seegers-Krückeberg aus Barsinghausen begrüßen, der Anfang der 90er Jahre maßgeblich für den Aufbau der Feldpost verantwortlich gewesen ist.

    "Es ist uns ein besonderes Anliegen, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, wo deutsche Soldaten überall in der Welt eingesetzt und wie sie über die Feldpost versorgt werden", erläuterte Ulrich Wilke, der zweite Vorsitzende der GfW-Sektion Minden.

    Erst seitdem die Bundeswehr die ersten Soldaten Anfang der 90er Jahre zunächst nach Kambodscha und dann nach Somalia geschickt habe, gebe es wieder eine Feldpost. Laut Dieter Seegers-Krückeberg ist die Feldpost eine Planung für den Verteidigungsfall in den Schubladen der Bundeswehr gewesen.

    Heute ist die Feldpost, die deutsche Soldaten in den KFOR-, EUFOR- und ISAF-Einsätzen mit Briefen aus und in die Heimat versorgt, zwar Bestandteil der Bundeswehr, wird aber von der Deutschen Post AG organisiert. Rund 6.000 Soldaten sorgen dabei monatlich für ein Postaufkommen von rund 150 Tonnen. "Das ist ungefähr das Postaufkommen einer Stadt wie Minden", sagte Becker. Jeder deutsche Soldat im Einsatz produziere ungefähr das Zehnfache an Post wie ein Normalbürger.

    Für den Soldaten im Auslandseinsatz sei, so Becker, die Feldpost die wichtigste Verbindung in die Heimat und bilde damit einen enorm wichtigen Faktor für die Moral der Truppe.

    Maximal drei Werktage benötigt die Feldpost auf dem Straßenweg in die KFOR- und EUFOR-Einsatzgebiete im Kosovo und in Mazedonien. Bis nach Afghanistan dauere es auf dem Luftweg höchstens eine Woche. Jeder Brief kostet nur den Inlandstarif. Innerhalb eines Einsatzgebietes sind Briefe und Postkarten der Feldpost sogar entgeltfrei. Neben den Soldaten haben auch die Philatelisten ein großes Interesse an der Feldpost. Nils Becker: "Die Feldpost verwendet eigene Stempel – das sind zum Teil für Sammler echte Raritäten." Foto: hb/m

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