APELERN (al). Die Arbeiten an der örtlichen Geschichte sind auch 17 Jahre nach dem großen Ortsjubiläum und der Herausgabe einer umfassenden Chronik in vollem Gange. Das berichtete Heimatforscher Friedrich Judas jetzt dem Rat der Gemeinde Apelern. Dem Ausschuss für Soziales, Sport und Fremdenverkehr schilderte er beispielhaft die seither entstandene umfangreiche Dokumentation. 50 Ordner sind inzwischen prall gefüllt mit zeitgeschichtlichen Fakten und mit vielen ergänzenden Unterlagen zu den bereits bekannten Darstellungen in der Chronik.
1991 hatte der Riesbachort sein 1125-jähriges Bestehen feiern können. Schon lange vorher begannen die Arbeiten an einem umfassenden geschichtlichen Werk: Zunächst war es Paul Brettner, der jedoch plötzlich verstarb. Judas führte die Aufzeichnungen fort und setzte neue Akzente. Kaum war das Buch erschienen, erkrankte er schwer und konnte erst 2002 die Aufarbeitung der noch vorhandenen Unterlagen fortsetzen. Gleichzeitig suchte der heute 82-Jährige Unterstützung im Ort.
So bildete sich eine Gruppe, die örtliche und regionale Zeitungen auswertet. Andere Helfer setzen Texte in alter Sütterlinschrift in "heute lesbare" Texte um: "Das können doch viele Menschen gar nicht mehr entziffern", begründete er die Fleißarbeit.
Und er fand mit Herbert Schmolke einen Nachfolger, den er seit einiger Zeit systematisch einarbeitet: "Ich will endlich einmal dazu kommen, meine eigene Familienchronik zu bearbeiten." Was Judas allerdings noch mehr umtreibt, ist der zunehmende Platzmangel in seinem Haus: "Büro, Gästezimmer und der Wintergarten sind voll mit Unterlagen", stöhnte er und dankte der Gemeinde, dass nun im Dorfgemeinschaftshaus ein großer Schrank zur Verfügung stehe.
Dort könne nach der von ihm entwickelten Systematik alles Wissenswerte über den Ort auch in den kommenden Jahren gesammelt werden: "Das Prinzip ist durchlaufend und weiter ergänzbar", erklärte er. So werde die Chronik fortgeschrieben und jungen Menschen die Möglichkeit gegeben, sich mit der lokalen Geschichte zu beschäftigen. Von Judas’ Prinzip zeigten sich schnell auch die Ausschussmitglieder überzeugt:
Aufmerksam blätterten sie in dem Beispielordner und baten um eine Einladung: Demnächst wollen sie die gesammelten Dokumente im neuen Chronikschrank inspizieren. Zugleich stimmten sie einer Kostenerstattung zu: Der Forscher hat in den vergangenen Jahren über 1500 Euro für Büromaterial und Fotokopierkosten ausgelegt.
Judas nutzte die Gelegenheit zu einem Aufruf: Er könne weitere Helfer gebrauchen, die im Umgang mit einer Tastatur versiert seien. Bürgermeister Heinrich Oppenhausen verwies entwaige Interessenten auf den vorhandenen Restbestand der Chroniken. Etwa 120 Exemplare zum Stückpreis von 30 Euro stehen noch zur Verfügung. Danach sei das Buch, das sich vor allem durch ganzseitige Illustrationen und viele historische Fotos auszeichnet, vergriffen. Eine weitere Auflage dürfte schon aus Kostengründen nicht erfolgen. Foto: al