1. Kranzniederlegung an der Hof-Apotheke

    Stadt erinnert an Widerstandskämpfer von Plettenberg und von Breitenbuch / Zahlreiche Zuhörer

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    BÜCKEBURG (hb/m). Zum Gedenken an die Frauen und Männer des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus hat der stellvertretende Bürgermeister Horst Schwarze gemeinsam mit Christiane Marx, Rektorin der Herderschule, einen Kranz an der Freiherr von Plettenberg-Gedenktafel am Gebäude der Hofapotheke niedergelegt.

    Horst Schwarze und Christiane Marx legen einen Kranz am Gebäude der Hofapotheke nieder.

    Der stellvertretende Bürgermeister Horst Schwarze erinnert an den 20. Juli 1944 und die heimischen Widerstandskämpfer.

    Horst Schwarze erinnerte vor zahlreichen Zuhörern in seiner Ansprache an den 1891 in Bückeburg geborenen Kurt Freiherr von Plettenberg, der als Präsident der Hofkammer die Vermögensverwaltung des ehemaligen Fürstlichen Hauses Schaumburg-Lippe übernommen und während seiner Zeit in Bückeburg im Obergeschoss der Hofapotheke am Marktplatz gewohnt hatte.

    1939 eingezogen, habe von Plettenberg, so Schwarze, frühzeitig erkannt, was die Nationalsozialisten vorhatten und ist an den Vorbereitungen für den Staatsstreich am 20. Juli 1944 beteiligt gewesen. Er gehörte zum Freundeskreis der von Stauffenberg, Popitz, Beck, von Hassell, von Hardenberg und von Schlabrendorff. Anfang März 1945 wurde von Plettenberg verhaftet. Im Berliner Gefängnis der Gestapo stürzte er sich aus einem Fenster des dritten Stockwerkes, um nicht durch Folter zum Verrat an seinen Freunden gebracht zu werden.

    Auch der 1910 in Dietzenhausen bei Suhl geborene Eberhard von Breitenbuch gehörte zum Kreise der Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, der sich um Generalmajor Henning von Treschkow gebildet hatte. Im Zweiten Weltkrieg war von Breitenbuch Ordonanzoffizier und sollte am 11. März 1944 an einer Lagebesprechung mit Adolf Hitler auf dem Obersalzberg teilnehmen. Von Treschkow hatte vorgeschlagen, Hitler an diesem Tage durch eine Bombe zu töten. Da von Breitenbuch über eine zu geringe Erfahrung im Umgang mit Bomben verfügte, schlug er vor, Hitler mit einer Pistole zu erschießen.

    Zur Lagebesprechung habe er, so Schwarze, eine entsicherte Pistole in seiner Hosentasche verborgen, um das Attentat auszuführen.

    Da an diesem Tag jedoch erstmalig keine Ordonanzoffiziere an der Lagebesprechung teilnehmen durften, musste von Breitenbuch etwa sechs Stunden mit der geladenen Pistole im Vorzimmer warten. Er ging irrtümlich davon aus, man habe von den Attentatsplänen erfahren und würde ihn deshalb verhaften und standesrechtlich erschießen.

    Nach dem Krieg war Eberhard von Breitenbuch Dipl.-Forstingenieur, Oberforstmeister, Rittmeister und Gutsherr in Remeringhausen, wo er bis zu seinem Tode lebte.

    Foto: hb/m

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