POHLE/LAUENAU (al). Die Zukunft der Ortsgruppe Pohle/Lauenau im Sozialverband Deutschland (SoVD) ist offenbar wieder gesichert. In einer außerordentlichen Versammlung wurde Aloys Eckermann zusammen mit weiteren Vorstandsmitgliedern gewählt. Damit ist die drohende Auflösung vom Tisch. Für Eckermann aber beginnt doppelte Arbeit: Der 71-Jährige leitet auch die Feggendorfer Ortsgruppe. Die Mehrbelastung scheut er nicht: "Ich kämpfe gern für die Sache des Sozialverbands."
Kein Widerspruch in den Statuten: Aloys Eckermann hat neben dem Feggendorfer Sozialverband auch die Ortsgruppe Pohle/Lauenau übernommen.
Finster sah es vor vier Monaten für die ehemals als "Reichsbund" bezeichnete Gemeinschaft aus, deren Mitglieder in Lauenau, Pohle, Messenkamp und Altenhagen II zu Hause sind. Nach zehn Jahren im Amt hatte Vorsitzende Thea Look aus gesundheitlichen Gründen ihren Rücktritt erklärt. Auch andere Vorstandsmitglieder wollten ausscheiden. Doch niemand fand sich für eine Nachfolge bereit. Daraufhin drohte Kreisvorsitzender Helmut Laux mit der Zerschlagung der Ortsgruppe. Dann hätten die Hülseder und Feggendorfer Gemeinschaften die Mitglieder betreuen müssen. Doch Laux kündigte damals schon eine mögliche Alternative an, ohne jedoch Namen zu nennen.
Er hatte bereits mit Eckermann Kontakt aufgenommen. Dieser übernahm vor zwei Jahren den Vorsitz in Feggendorf und hätte wohl schon damals gern eine Fusion betrieben, weil Look nicht mehr weitermachen wollte. Doch die Idee scheiterte an den eigenen Leuten: "Da gab es zu viele Vorbehalte." Daran hat sich nach seiner Einschätzung bis heute nichts geändert.
Wäre aber nun Pohle/Lauenau zwangsweise den Feggendorfern zugeschlagen worden, "hätte ich die Ortsgruppe doch so oder so an der Backe", sagte er sich. Also signalisierte er dem Kreisvorstand die Bereitschaft zur Doppelgleisigkeit: Neben dem Amt in Feggendorf würde er auch die Nachbarortsgruppe leiten: "Ich habe Lust dazu und Spaß an dieser Arbeit."
Nur allein wollte er es nicht tun. Also schrieb er zusammen mit dem Kreisverband 50 Mitglieder an, um wenigstens einige von ihnen für ehrenamtliche Tätigkeiten zu gewinnen. Doch nur einer meldete sich: Hermann Pfingsten-Wismer aus Altenhagen II, der bereits in der dortigen Ortsgruppe vor deren Auflösung dem Vorstand angehörte.
Eckermann war enttäuscht über die geringe Resonanz und begab sich selbst auf die Suche. Pfingsten-Wismer sollte sein Stellvertreter werden. Dietlind Rudat (Lauenau) war als Beisitzerin bereit. Zweimal aber musste der neue Vorsitzende auf vertraute Leute in Feggendorf zurückgreifen: Gisela Tadje fungiert ebenfalls als Beisitzerin; die Kasse übernimmt Dietrich Herbst.
Diesees Personalpaket fand im Beisein einer Vertreterin des Kreisvorstands die Mehrheit in einer außerordentlichen Versammlung. Dennoch konnte sich Eckermann nicht freuen. Denn gerade einmal 20 Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Deshalb will er sich mit seinen Helfern bei der nächsten ordentlichen Jahreshauptversammlung erneut zur Wahl stellen: "Ich möchte das Vertrauen möglichst vieler Mitglieder hinter mir wissen." Bis dahin hat er selbst noch eine ganze Menge zu tun: "Ich kenne ja bislang nur die wenigsten Leute." Spätestens im nächsten Jahr möchte er auch einige Veranstaltungen anbieten. "Momentan ist das schwierig", räumte er ein, "weil wir eine weitgehend leere Kasse übernehmen mussten".
Zwischenzeitlich hat er bereits neue Kritik aus den Feggendorfer Reihen zurückgewiesen. "Wenn ich mich in meiner Freizeit noch mehr für den Sozialverband einsetze, ist das doch meine Sache", betonte er und fügte ein Versprechen gleich hinzu: "Eine Fusion wird es auch weiterhin nicht geben." Foto: al