BÜCKEBURG (hb/m). Oberstleutnant Ulrich Kirsch, der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, hat eine bessere Bezahlung und eine Erhöhung der Attraktivität des Dienstes gefordert. Bei der Vereinbarkeit von Dienst und Familie sieht der gewählte Vertreter von 21.000 Bundeswehrsoldaten, davon rund 1000 am Standort Bückeburg, einen "immensen Nachholbedarf". Kirsch ist zu einem zweitägigen Informationsbesuch bei der Heeresfliegerwaffenschule gewesen.
Ulrich Kirsch: "Es fehlt am Geld, um gute Rahmenbedingungen für die Soldaten zu schaffen."
Es fehle am Geld, so Kirsch, um gute Rahmenbedingungen zu schaffen. So brauche man Kindergartenplätze für die Kinder der Soldaten, damit diese Soldaten jederzeit ihren Dienst schieben können. Wenn es da keine Fortschritte gebe, würde es der Bundeswehr schwer fallen, qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen.
Der Oberstleutnant ging am Beispiel Afghanistan auch auf die Belastungen durch Auslandseinsätze in den Krisengebieten ein. Tod oder Verwundung seien dort ein Teil der Realität, der sich Soldaten zu stellen haben. "Es ist natürlich ein Beruf, aber es ist niemandem zu verdenken, wenn er sich einen ungefährlicheren sucht", so Kirsch. Die Bundespolitiker würden die Lage im Norden Afghanistans "schön färben". Es sei allerhöchste Zeit, der Öffentlichkeit zu verdeutlichen, dass dies ein gefährlicher Einsatz sei.
Den Heeresfliegern fehlt es auch am Personal. Ein Kompaniefeldwebel müsse beispielsweise soviel Zeit am Computer verbringen, dass kaum noch Zeit für seine Soldaten bleibe.
Erforderlich sei die Einrichtung von Feldwebelstellen für Verwaltungsarbeiten.
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