RINTELN (km). Eine beeindruckende Sonderausstellung über die Geschichte Rintelns wurde jetzt im Museum Eulenburg eröffnet. Im Beisein von Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz und zahlreichen geladenen Gästen erläuterte Museumsleiter Dr. Stefan Meyer das "Vermächtnis der Jahrhunderte: Die Schätze des Rintelner Stadtarchivs".
Die Einrichtung, die sich im Bürgerhaus am Markt befindet, beherbergt rund 600 Urkunden seit 1239, Protokoll- und Amtbücher, rund 350 Regalmeter Akten aus Rinteln und seinen 1974 eingegliederten Ortsteilen, mehr als 500 handgezeichnete Karten und Skizzen, außerdem alle Zeitungen seit 1874, Einwohnerkarteien, Fotosammlungen, Nachlässe, Plakate, Notgeld, Lebensmittelkarten und vieles mehr. In der Archivbibliothek befinden sich rund 3000 Titel aus fünf Jahrhunderten. Die Ausstellung im Museum zeigt die bedeutendsten Stücke des Archivs und gibt einen Eindruck von der Reichhaltigkeit und auch der Lebendigkeit der schriftlichen Überlieferung. Erstmals sind auch die Stadtrechtsurkunde von 1239 und das Messeprivileg von 1392 im Original öffentlich zu sehen. Die "Hardware"-Abteilung der Ausstellung zeigt unter anderem städtische Stempel und Amtssiegel seit dem 15. Jahrhundert. Prunkstück der Präsentation ist die Stadtkasse und Archivtruhe aus dem Jahr 1600. Die eiserene Lade, ein Meisterwerk der Schmiedekunst, war Aufbewahrungsort aller wichtiger Dokumente und Gelder. Um das "Mehr-Augen-Prinzip" zu gewährleisten, verfügte sie über vielfältige Sicherungen: Zwei schwere Vorhängeschlässer, zwei eingebaute Schlösser, die sich wechselseitig blockieren und durch eine Sperrklappe mit Geheimmechanismus verdeckt sind. Die Ausstellung, die sich insbesondere an Schulklassen aller Jahrgänge wendet, bietet einen Überblick über die wichtigsten Geschehnisse der Stadtgeschichte bis in die Gegenwart. Auch nach den Ferien gibt es noch ausreichend Zeit für alle Interessenten: Die Schau ist bis zum 26. Oktober zu sehen.