ALTENHAGEN II (al). Der Messenkämper Ortsteil Altenhagen II erhält endlich einen Dorfplatz. Hinter diesem Begriff verbirgt sich insbesondere eine Wendemöglichkeit für Busse in der Ortsmitte. Die Fläche kann auf einem Teil des ehemaligen Hofgeländes Riebe entstehen und verursacht zusammen mit Arbeiten in angrenzenden Bereichen Kosten von über 250.000 Euro. 101.000 Euro kommen dafür aus Mitteln des Dorferneuerungsprogramms.
Mit dem Projekt geht die vor fünf Jahren begonnene Bezuschussung von Investitionen zur Verschönerung des Ortsbilds zu Ende. Ursprünglich betrug der Finanzierungsrahmen 450.000 Euro. Er wurde jedoch aufgrund des großen Interesses auf 500.000 Euro erhöht. Die Hälfte der Summe floss bislang in 36 Maßnahmen auf privaten Grundstücken, darunter für die Erneuerung von Dächern, Fenstern und Fassaden oder auch für Hofbefestigungen. Jeweils 30 Prozent der Aufwendungen wurden übernommen.
Für Projekte im öffentlichen Sektor gab es 50 Prozent. Dies hat die Gemeinde bislang für den Ausbau des Kastanienwegs im Ortsteil Messenkamp sowie für die aktuelle Maßnahme Kloppenburg in Altenhagen II genutzt. Der künftige Dorfplatz ist das letzte Vorhaben: "Dann ist unser Förderrahmen ausgeschöpft", erläuterte der stellvertretende Gemeindedirektor Jörg Döpke und bezifferte das Gesamtvolumen aller Projekte auf 1,4 Millionen Euro: "Damit haben wir die regionale Wirtschaft gut gefördert."
Döpke wies gleichzeitig darauf hin, dass die Zeit für den Dorfplatz dränge: Soeben erst sei die Bewilligung erfolgt; bis Ende Oktober müsse der Ausbau abgeschlossen sein. Deshalb entschied der Rat in seinem nichtöffentlichen Sitzungsteil bereits über die Auftragsvergabe: In der Summe von über 250.000 Euro sind auch die von der Samtgemeinde teilweise zu tragenden unterirdischen Leitungen enthalten sowie ein Anteil für die zu erneuernde Brücke über den Altenhäger Bach. Dies übernimmt der Landkreis Schaumburg mit einem Betrag von etwa 28.000 Euro.
Gerade die künftige Brücke stieß bei den 14 Zuhörern, unter denen sich etliche Mitglieder des ehemaligen Arbeitskreises "Dorferneuerung" befanden, auf Aufmerksamkeit. Anstelle des historischen Naturstein-Rundbogens soll ein Rahmenprofil entstehen. Für das Geländer wünschte sich der Rat eine optisch gute Lösung aus Schmiedeeisen. Die Idee, die Brüstung aus Natursteinen zu formen, wurde auf Drängen der Bauverwaltung wieder verworfen. Dagegen setzten sich die Kommunalpolitiker dafür ein, den entlang der Grundstücke in Höhe der Brücke vorhandenen Grünstreifen zu belassen und nicht durch eine Pflasterung zu ersetzen.
Mit dem Dorfplatzausbau, der im wesentlichen eine große Wendeschleife um eine neu anzulegende Verkehrsinsel umfasst, erhält die Straße "Zum Kalkofen" zwischen Einmündung Kloppenburg und Bachbrücke einen Pflasterbelag aus braunen und grauen Steinen nach Vorgaben der zuständigen Dorferneuerungsbehörde. Offen bleibt zunächst noch das künftige Buswartehäuschen wie auch die Neugestaltung des Spielplatzes am Dorfgemeinschaftshaus. Da beide Maßnahmen nicht bezuschussungsfähig sind, will sich der Rat für die Suche nach Lösungen in den kommenden Monaten Zeit lassen. Diese Entscheidungen sollen nach Angaben Döpkes erst in 2009 fallen. Foto: al