RODENBERG (pd). Ziemlich geschafft, aber zufrieden, zog der Komiteeälteste Rolf Tegtmeier am Montagabend im Festzelt sein persönliches Resümee: Alles hat geklappt und das Fest scheint nach wie vor nichts von seinem Reiz verloren zu haben. Das Bürgerschützenfest in Rodenberg zieht keine Massen von außerhalb an, aber die Einwohner der Deisterstadt haben es ganz fest in ihr Herz geschlossen.
Bis spät in die Nacht wurde getanzt. Die "Dr. Beat"- Partyband zog alle Register, vor allem die Sängerin Ela. Das Programm an allen drei Tagen wieder so aufgestellt, dass eigentlich für jeden Besucher etwas dabei war. Und wer die Aufmärsche am Sonntag und Montag beobachtet hat, der konnte sich davon überzeugen, dass es in Rodenberg sehr viele Schützenfest-Fans gibt.
In seiner Rede beim Festessen hat Schützenoberst Heiko Katurbe ausdrücklich betont, dass das Schützenkomitee bestrebt sei, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. "Wir müssen neue Wege gehen, um vorwärts zu kommen", hob er hervor. Die kleinen Veränderungen im Programm haben wohl nur Insider bemerkt. Beim Kinderfest am Sonnabend gab es ein abgespecktes Unterhaltungsteil. Das Festzelt war etwas kleiner und anders aufgeteilt. Dietrich Hudalla führte als Mitglied des Schützenkomitees durch den "Bunten Heimatnachmittag", der voll gespickt war mit Auftritten verschiedenster Künstler.
Neben den Neuerungen gab es natürlich viel Bewährtes. Der Auftritt von Schützenoberst Heiko Katurbe und Adjutant Uli Herbold sorgt immer für besondere Aufmerksamkeit. Der Schluck aus dem "Willkömm" zur offiziellen Eröffnung des Bürgerschützenfestes in Rodenberg am Sonntag auf dem Amtsplatz. Das Einholen der Stadtoffiziellen und des Königs vom Vorjahr. Oder die Gefallenenehrung am Sonnabend. Viele Zuschauer begleiteten die Jungschützen, die zahlenmäßig stark vertretenen Mitglieder der Knüppelgarde und die Bürgerschützen mit Zylinder bei ihren Märschen durch die Stadt.
Die Knüppelgarde mit König Jens Hoffmann sorgte für einen besonderen Lacherfolg. Weil schon Wochen vor dem Schützenfest gemunkelt worden war, ob denn der Würdenträger von 2007 tatsächlich mit seinem "alten grauen Zwirn" zum Antreten erscheinen würde, war kurzerhand eine Puppe mit diesem legendären Outfit bestückt worden. Und einen Namen hatte Jens Hoffmann auch gleich für dieses neue Mitglied in der Knüppelgarde parat: Herr Lehmann. Herr Lehmann bekam einen Ehrenplatz auf der Bühne und nahm natürlich auch am Parademarsch teil. Den vielen Zuschauern in der Stadt hat dieser Auftritt sehr gefallen.
Bei seiner Rede unterstrich der Oberst, dass das Bürgerschützenfest in Rodenberg seinen ganz besonderen Reiz habe. Er sprach damit sicher den meisten Besuchern aus dem Herzen. Denn wer an allen drei Tagen eifrig mitgefeiert hatte, der wird in der Rückschau ganz bestimmt denken: "Es war wieder ganz schön anstrengend, aber auch unheimlich schön". Jetzt werden Zylinder, Krückstock, Fahnen und Wimpelketten wieder auf dem Speicher oder im Keller verstaut. Aber nie ganz weit weg, denn so ein Jahr ist ja schnell um und dann heißt es "Horrido, wir feiern Schützenfest in Rodenberg!" Foto: pd