1. Moderne Umsetzung alter Tradition

    Sonderausstellung im Amtspfortenmuseum zeigt Klöppelarbeiten bis Mitte September

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    STADTHAGEN (bb). Besucher des Amtspfortenmuseums haben noch bis zum 14. September die Möglichkeit, die Sonderausstellung "Klöppeln ganz anders - Moderne Umsetzung einer alten Tradition" zu besuchen. Marie-Luise Prinzhorn und Adina Sternemann zeigen mit ihren Stücken, welche Gestaltungsmöglichkeit die alte Handwerkskunst in der Kombination mit neuen Ideen und artfremden Materialien eröffnet.

    "Klöppel ist etwas ganz Eigenes", berichteten Adina Sternemann und Marie-Luise Prinzhorn im Pressegespräch zur Ausstellungseröffnung, unterscheide sich deutlich von anderen Handarbeiten wie Weben oder Stricken. Bekannt ist die alte Handwerkskunst vor allem für die Spitzenarbeiten für Deckchen und Bekleidung. Sternemann und Prinzhorn zeigen in der Ausstellung in der Amtspforte jedoch eine ganz neue Seite dieser Technik mit der langen Tradition.

    Beide erlernten vor Jahren das Klöppeln, teils in der Volkshochschule, teils autodidaktisch. Sie bildeten sich bei Kursen im In- und Ausland weiter, und geben heute längst selbst Unterricht. Einmal im Jahr organisieren die beiden Damen die Brokeloher Klöppeltage mit Lehrgängen, einer Ausstellung und Rahmenprogramm.

    "Wir wollen das Klöppeln am Leben erhalten und dazu moderne experimentelle Einflüsse zulassen", erläuterte Adina Sternemann. Dazu gehört es etwa, statt mit weißem Garn auch mit Kupfer- oder Edelstahldraht zu klöppeln oder Baumrinde, Paper und Holz in die Werke einzuarbeiten. Ebenso werden Stücke in Glas eingeschmolzen. So entstehen Objekte, die sich deutlich von den ursprünglichen Spitzenarbeiten unterscheiden, wie etwa Nachbildungen von Baumblättern, ein Fächer aus Metalldraht, kunstvoll verzierte Kugeln bis hin zu Kombinationen etwa mit einer Ikea-Lampe. Nach wie vor erfordert die Handwerkstechnik jedoch einen immensen Zeitaufwand, rund 50 Stunden Arbeitszeit für ein Stück sind keine Seltenheit.

    Die Arbeiten von Adina Sternemann und Marie-Luise Prinzhorn sind noch bis zum 14. September zu den üblichen Öffnungszeiten im Museum Amtspforte zu sehen. Am Sonntag, dem 7. September, werden die beiden Künstlerinnen ab 15.30 Uhr selbst durch die Ausstellung führen und die Fragen der Besucher beantworten. Foto: bb

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