PROBSTHAGEN (mr). Seine Aussage nahm er wörtlich. "Hören Sie es und dann unterhalten wir uns über Modalitäten", sprach Pastor Jan-Uwe Zapke, bevor der "Spontanchor" loslegte. 200 Gemeindemitglieder sollten vor dem Konzert von "Kreuz & Quer" zwei Lieder schmettern, um eine Wette mit der Landeskirche zu gewinnen und 1 000 Euro zu erhalten.
312 Sänger legte Superintendent Hans-Bernhard Fauth fest. Gemütlich saß er, die Füße baumelnd, auf der "Bühne" in Vehlings Scheune und lauschte genüsslich den drei Liedern, die ihm der Spontanchor präsentierte.
"Die Wette ist mehr als erfüllt", bescheinigte Fauth. "Ganz unter uns", nahm Pastor Zapke den Ball wieder auf, "1 000 Euro sind eigentlich ein bisschen wenig." Die Bürger applaudierten, Fauth lächelte. "Ich verspreche, geeignete Wörter zu wählen, um Ihre Empfehlung gut in Bückeburg rüberzubringen."
Die Kirchengemeinde Probsthagen möchte das Geld, das aus dem Innovationsfonds der Landeskirche fließen wird, in eine neue Kirchenorgel investieren.
Circa eineinhalb Stunden haben die Hobbysänger aus Probsthagen, den umliegenden Dörfern und Stadthagen, zusammen mit Sandra Reese und Mathias Goedecke, Chorleiter von "Kreuz & Quer", ihre Stimmen geölt. Die Männer übten im Schweinestall. Die Frauen nebenan. Auf der letzten Übungsstrecke wurden die Stimmen zusammengelegt. Das Ergebnis konnte sich sowohl quantitativ als auch qualitativ sehen und hören lassen. "Ich hätte meine Geburtstagsfeier glatt hierher verlegt", gab Fauth an, der seinen 60. Geburtstag kürzlich gefeiert hatte. Begeistert äußerte er sich über "so viele freudige" Gesichter. Mit denen Zapke zwar gerechnet hatte, seine Erwartungen dennoch übertroffen wurden. "Tief beeindruckt" sei er vor allem darüber, dass alle Generationen dabei waren.
Und diese blieben. Im Stehen und Sitzen, in der Scheune und auf dem Hof ließen sie den Abend mit "Kreuz & Quer" ausklingen, der mit einem abwechslungsreichen Repertoire die Zuhörer in seinen Bann zog. Foto: mr