LANDKREIS (ih). Es könnte alles so schön sein. Der traurige König Millo trifft die schöne Prinzessin Amilla. Die beiden heiraten, er ist glücklich, sie auch. Wenn da nicht eine düstere Prophezeiung wäre, von der die beiden Liebenden nichts wissen.
Die beiden Tauben sehen eine düstere Zukunft für Jennaros Bruder Millo voraus.
Die Compagnie Charivari aus Bielefeld feierte am vergangenen Freitag mit dem Stück "Der Rabe" Premiere auf Schloss Baum. Die Freilichtbühne bot eine tolle Kulisse für die Schauspieler. Die mehr als 120 Zuschauer lachten mit "Brighella und Truffaldino" sowie den Unglück bringende Tauben. Sie fürchteten gemeinsam mit Amilla um Jennaro, freuten sich mit dem Dottore.
Truffaldino hatte sein Herz an die Zofe der schönen Prinzessin Amilla verloren. Wie genau es nach dem ersten Tanz mit Smeraldina weitergehen sollte, wusste der Ratlose jedoch nicht. "Nächste Woche lade ich sie zu einem Stück Torte ein. Doch dazu müsste ich erst eine klauen. Was geht denn noch?" Das Publikum empfahl Eis. Vanille - zu langweilig. Himbeere - schon besser. Zitrone - damit kriege ich sie rum. Die Prophezeiung erfüllt sich, doch am Ende kommt es anders als gedacht. Alles ist gut. Organisiert hat diesen Theaterabend vor traumhafter Kulisse das Evangelische Jugendwerk (EJW). Der Träger der Freizeiteinrichtung Schloss Baum bat die Besucher um eine Spende. Dieses Geld kommt der Hospiz-Stiftung Niedersachsen zu. Der erste Vorsitzende Ulrich Domdey sowie der Kuratoriumsvorsitzende Jens Gundlach hatten sich auf den Weg in das Schaumburger Land gemacht, um über ihre Arbeit zu berichten. Allerdings nicht in bedrückenden Ansprachen, sondern vor der Aufführung im losen Gespräch. Ulrich Domdey beschreibt die Hospiz-Arbeit als "Nachbarschaftshilfe moderner Art". Die Strukturen in der Gesellschaft seien im Wandel. Die "Familie" werde kleiner, müsse flexibel sein. Die ehrenamtlichen Helfer begleiten Kranke, Sterbende und deren Angehöre gleichermaßen. Dort wo die reine Pflege aufhört und die Familie nicht mehr leisten kann, setzt der Hospizgedanke an. Die Hospiz Stiftung Niedersachsen verteilt die Gelder an die ehrenamtlichen Hospiz-Helfer. Jens Gundlach erklärt die Verwendung der Gelder an einem einfachen Beispiel. Unkosten wie Telefongespräche mit Angehörigen oder Benzinkosten für Besuchsfahrten müssten den Helfern erstattet werden. "Sie geben viel Zeit und Kraft," so Gerlach, "das ist wichtiger." Gleichzeitig distanziert sich die Hospiz Stiftung Niedersachsen von sogenannten "Sterbevereinen". "Je besser die ehrenamtliche Begleitung von Sterbenden und Angehörigen funktioniert, umso weniger Angst muss bei den Sterbenden sein," so Gerlach. Foto: ih