1. "Es hat nicht die Qualität eines Gutachtens"

    Cima-Einzelhandelskonzept als Leitlinie beschlossen / 13 Enthaltungen / Stärkung der Innenstadt

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (ih). "Je eher ran, je eher von." Mit dieser Schaumburg-Lippischen Alltagsweisheit eröffnete Gerhard Tüting am vergangenen Montag die Ratssitzung. Zügig handelten die Ratsmitglieder die Tagesordnungspunkte ab. Einzig der Beschluss über das Einzelhandelskonzept für die Stadt Stadthagen dauerte nach verschiedenen Stellungnahmen mit 13 Enthaltungen länger.

    Die CDU-/BfS-Gruppe im Stadtrat enthält sich zum Beschluss über das Einzelhandelskonzept.

    Obwohl bereits viel darüber diskutiert worden sei, sprach Bürgermeister Bernd Hellmann einige grundsätzliche Worte. Es solle bei der Stärkung der Innenstadt bleiben und doch könne die Stadt dem Trend "Grüne Wiese" nicht gänzlich entgegen wirken.

    Für den weiteren Prozess sei ein offener Prozess notwendig. Konkrete Beispiele für Handlungsansätze seien die "südliche Marktpassage", "nördliche Innenstadt" und die "Verkehrsplanung". Letztere müsse in einem ergebnisoffen erörtert werden. Wichtig sei es weiterhin, zusätzliche Einzelhandelszentren zu vermeiden. Für Carsten Becker (SPD) steht das Cima-Gutachten in einer langen Tradition. "Wir müssen genau hingucken, welche Einzelhandelsaktivität wo hinkommt. Denn sie wirken sich aus." Eine attraktive Innenstadt sei neben dem Warenangebot auch von der Aufenthaltsqualität abhängig. Und da müsse mit einem guten Verkehrskonzept weitergearbeitet werden.

    Gunther Feuerbach (CDU) bekräftigte, dass ein solches Konzept mit Bordmitteln hätte erarbeitet werden können. Zudem sei das Papier eine Zustandsbeschreibung. "Es hat nicht die Qualität eines Gutachtens." Kritik übte Feuerbach inhaltlich an der Abkopplung der Einzelhandelszentren Bahnhofstraße und Breslauer Straße von der Innenstadt. "Dann ist auch der Festplatz nicht mehr für den Innenstadt-Einzelhalndel nutzbar."

    Die CDU/BfS-Gruppe enthielt sich zu dem Beschluss. Ernst Lenk (Grüne) wünschte sich mit Blick auf die denkmalgesschützten Gebäude in der Innenstadt die notwendige Sensibilität. Eine Stadt sei nicht nur durch den Einzelhandel lebenswert, sagte Lenk. Der Stadtrat habe die Aufgabe vorausschauend zu planen. "Die Zeiten, in denen in jedem Haushalt immer ein Pkw zur Verfügung steht, liegen hinter uns." Die Neuansiedlung verschiedener Nahversorger müsse auch diesen Aspekt berücksichtigen. Foto: ih

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an