BÜCKEBURG (hb). Es ist kaum zu fassen, was die ehrenamtlichen Helfer der Bückeburger "Tafel" zu leisten imstande sind. Im letzten Jahr waren es über 22.000 Stunden zuzüglich Sonderfahrten für die Fahrer mit dem Kühltransporter. Versorgt wurden an den drei Öffnungstagen in der Woche 11.299 Familien mit insgesamt 33.877 Personen.
Der alte und neue Vorstand ohne den erkrankten Heinrich Heitmann mit Dieter Liese (v.l.), Heinrich Rohde und Arno Franke.
Um das operative Geschäft kümmern sich Barbara Springer (v.l.) und Karin Gerstenberg. Sie gehören dem Vorstand als Beisitzer an.
Deshalb war es verständlich, dass der stellvertretende Tafel-Vorsitzende Heinrich Rohde, der den erkrankten Heinrich Heitmann vertreten musste, den Helfern ein ganz dickes "Dankeschön" auf der Jahreshauptversammlung zukommen ließ.
Rohde unterstrich dabei, dass die Arbeit fröhlich und mit einem Lächeln bewältigt werde, was nicht immer leicht sei. Er bedauerte ferner das Wachstum der Tafeln. Deutschlandweit seien es inzwischen über 800. Ein trauriges Wachstum, fand Rohde. Es wäre besser, Tafeln würden nicht gebraucht.
Und wie nötig sie allein in Bückeburg gebraucht werden, erklärte die "Chefin vor Ort", wie Heinrich Rohde sie gern nennt, Karin Gerstenberg. Allein im ersten Halbjahr 2008 sei die Zahl der zu versorgenden Personen rasant angewachsen.
Um die Arbeit logistisch bewältigen zu können, gehört der prall gefüllte und umständliche Dateikasten seit geraumer Zeit der Vergangenheit an. Er hat einem modernen PC Platz gemacht, auf dem dank eines speziellen Computerprogramms jetzt alle zurzeit 544 Kunden erfasst sind, von denen 202 aus Bückeburg, 82 aus Minden, 66 aus Porta Westfalica und sieben Personen aus Obernkirchen in die Dammstraße kommen.
Eine weitere Errungenschaft ist ein neuer, größerer Transporter, in dem die Menge von fünf Euro-Paletten Platz findet. Über die segensreiche Arbeit der Tafelfreunde berichtet im Detail das neu herausgegebene Infoblatt.
Darauf wird nicht zuletzt deutlich, dass die Tafel auf weitere ehrenamtliche Helfer ebenso angewiesen ist, wie auf Mitglieder, Sponsoren und Spender. Mehr als zehn Lebensmittelmärkte und Diskounter, Firmen und Geschäfte sorgen als Gönner dafür, dass der Tafel-Tisch mit noch verwertbaren Lebensmitteln immer gut gedeckt ist.
Für eine kleine Gebühr können Bedürftige, die nur eine kleine Rente beziehen, auf Sozialhilfe angewiesen sind, Kinderreiche mit geringem Einkommen und unter anderem Schüler und Studenten an der Dammstraße einkaufen. Die Schwellenangst darf dort ruhig vor der Tür gelassen werden. Es muss dort auch nicht gedrängelt werden, denn bei der Bückeburger Tafel ist Ware für alle da.
Die im Rahmen der Versammlung durchgeführten Vorstandswahlen haben nichts Neues ergeben. Der Vorstand setzt sich weiterhin aus Heinrich Heitmann, seinem Stellvertreter Heinrich Rohde, Schatzmeister Arno Franke, Schriftführer Dieter Liese sowie den Beisitzern Karin Gerstenberg und Barbara Springer zusammen. Foto: hb