OBERNKIRCHEN (mr). Es liegt in den Genen. Von Anfang an habe die St. Josef-Gemeinde großartige Pläne beispielsweise für den Bau und Ausbau ihrer Kirche gehabt, berichtete Pfarrer Norbert Mauerhof. Letztendlich sei die Realisierung jedes Mal auf Grund finanzieller Mittel deutlich bescheidener ausgefallen. Doch obwohl die Chronik zum 100-jährigen Bestehen der katholischen Gemeinde keine in Goldschrift und Leinen gebundene Fassung mit 250 Seiten geworden ist, hat sie auf ihrer Vorstellung in den Räumen der Sparkasse bereits erste Abnehmer gefunden. Auch die passende Ausstellung fand regen Zuspruch. Noch bis zum 31. Juli ist die Geschichte der katholischen Gemeinde in Bildern und Gegenständen in der Sparkasse zu bewundern. Die Chronik ist dort, in der info-Galerie und im Pfarramt für zehn Euro erhältlich.
Die Chronik von St. Josef Obernkirchen wird einem interessierten Publikum präsentiert.
Er habe selten eine Gemeinde erlebt, die sich mit "soviel Liebe und Engagement" in die Arbeit stürzt, bewunderte Dr. Thomas Scharf-Wrede, Direktor des Bistumarchivs in Hildesheim. Zwar stand er der Arbeitsgruppe mit Rat, Motivation und sechs Kartons Archivmaterial aus Hildesheim zur Seite. Die 200 Aktenordner aus dem heimischen Archiv, deren Inhalte erst noch übersetzt werden mussten, haben die zehn Gemeindemitglieder circa zwei Jahre lang allein durchgearbeitet. Manchmal dem Aufgeben näher als dem Abschluss ist letztendlich ein Werk entstanden, dass über die Kirche hinaus ein Stück Heimatgeschichte transportiert. "Die Festschrift, die hier vorliegt, leistet ihren Beitrag zum Verstehen von Kirche und zum Mitmachen in ihr. Sie zu lesen, lohnt sich - für alle", beendete Scharf-Wrede seine Festansprache. Früher hätten die Menschen dieser Gemeinde nicht aufgegeben, hob Mauerhof den Mut hervor. "Irgendwie hat man es immer geschafft".
Dieses Gen hat wohl ein Jahrhundert überdauert, wie der Einsatz der Gemeindemitglieder in Chronik, Ausstellung und Festwoche beweist. Foto: mr