LAUENAU (al). Die Katholiken im Raum Lauenau wollen den Schließungsplänen des Bistums Hildesheim nicht länger tatenlos begegnen. Am Sonnabend, 5. Juli, gründen sie einen Förderverein zum Erhalt der St. Markus-Kirche. Wie wiederholt berichtet, gibt es Absichten, mehr als 80 Kirchen im Bistum zu schließen. In einem ersten Schritt wäre das Gotteshaus im Flecken bereits betroffen, weil aus der Hildesheimer Kasse keine Betriebskosten mehr finanziert werden. Doch auch die Rodenberger Filiale der in Bad Nenndorf ansässigen Kirchengemeinde Maria vom Heiligen Rosenkranz ist nicht ungefährdet: Würde dort eine größere Reparatur anfallen, könne auch dort das Aus kommen.
Ein Verein will St. Markus retten: Die katholische Kirche in Lauenau ist von der Schließung bedroht.
Ungeachtet einer Stellungnahme, die momentan Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat gemeinsam formulieren und der Bistumsleitung vorlegen wollen, hat ein Initiativkreis um die Lauenauer Kirchenvorsteher Jürgen Schröder und Karl-Heinz Strecker zur Bildung eines Fördervereins aufgerufen. Einziges Ziel: Mitgliedsbeiträge sollen den finanziellen Aufwand für Strom, Heizung und andere laufende Kosten finanzieren. Insgesamt zehn Unterstützer werben in einem im Pfarrbrief veröffentlichten Schreiben um die Mitgliedschaft.
Eine Einladung zur Gründung am Sonnabend, 5. Juli, um 19 Uhr im Pfarrheim ist an die hiesigen Katholiken verteilt worden. Auch das Finanzamt stimmt dem Anliegen zu: Die Gemeinnützigkeit des Vereins wurde bereits anerkannt.
Dass die Initiative mit ihren Ideen nicht allein steht, bestätigte Karl-Heinz Strecker soeben auf Anfrage: "Wir sind von der Resonanz sehr überrascht." Etliche Personen hätten bereits ihre Mitgliedschaft angekündigt, darunter einige, die selbst nicht der Kirchengemeinde angehören. Auch sei das Interesse an der Satzung groß: Per E-Mails habe es mehrere Anfragen gegeben.
Wenn die Vereinsvorschrift in der Gründungsversammlung so beschlossen wird, sollen Einzelmitglieder einen monatlichen "Richtwert" von fünf Euro bezahlen. Das sei jedoch kein Muss, betonte Strecker: Wer dazu nicht in der Lage sein sollte, könne auch einen niedrigeren Betrag festlegen. Wichtig sei nur, dass der Kreis der Unterstützer möglichst groß werde. Für Familien, Firmen und Gruppen oder auch für Schüler und ähnliche Personenkreise gebe es spezielle Beiträge.
Wie Strecker weiter mitteilte, sei der Vorstand weitgehend komplett. "Nur einen Vorsitzenden brauchen wir noch", räumte er ein, "aber den finden wir bis dahin bestimmt". Vor der Versammlung am 5. Juli beginnt um 18 Uhr eine Sonntagvorabendmesse in Lauenau. Foto: al