KRAINHAGEN (pp). Die Entwicklung des Schulwesens und des Gemeindelebens in Krainhagen und Röhrkasten waren die Themen eines Schnatgangs, den der Fremdenverkehrsverein der Ortschaft in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für Dorfgeschichte und Heimatkunde angeboten hat. Leiterin des Rundgangs war Heidrun Walzberg.
Rund 20 Jahre als Lehrerin an der Grundschule Krainhagen und 24 Jahre als Kirchenvorsteherin hat Heidrun Walzberg aufzuweisen - so konnte sie die Teilnehmer des Schnatgangs mit vielen interessanten und wissenswerten Informationen versorgen. Die erste Schule, so erfuhr die Gruppe, wurde bereits 1688 ins Leben gerufen. Unterrichtet wurde in einer Bauerndiele. Die Schulaufsicht lag bei den Pastoren, weshalb auch das wichtigste Fach biblische Geschichte war. Das erste Schulgebäude entstand auf Initiative des Schaumburger Fürsten im Jahr 1700. Da Röhrkasten grade zu Hessen gehörte, waren die Kinder dieser Ortschaft nur an der Schule geduldet. Schläge gehörten damals für die Kinder zum Schulalltag. Der Lehrer Dallwig schlug ein Kind einmal sogar so stark, dass es starb. Konsequenzen hatte das für den Lehrer aufgrund der gängigen Praxis der Züchtigungen nicht - er wurde trotzdem fest angestellt. Die erste Lehrerin nahm 1914 ihre Arbeit auf.
In diesem Jahr verliert Krainhagen seine eigene Schule. Das 1964 eingeweihte Gebäude ist renovierungsbedürftig und die Zahl der Neuanmeldungen zu gering. Die Krainhäger Kinder müssen daher ab dem kommenden Schuljahr nach Obernkirchen gehen - was aus dem Gebäude wird, ist noch nicht endgültig geklärt.
Auch die Gottesdienste in Krainhagen finden nur noch ein Mal im Monat im Martin-Luther-Haus statt. 1969 wurde zwar eine dritte Obernkirchener Pfarrstelle in Krainhagen eingerichtet, was zunächst einen Boom des Gemeindelebens mit sich brachte, im Zuge von Sparmaßnahmen wurde diese Stelle aber 1997 wieder gestrichen. Foto: pp