LAUENAU (al). Mitten im Sommer Weihnachtskekse knabbern – das haben Besucher beim Gemeindefest der Apelerner Kirchengemeinde doch tatsächlich tun können. Dass im großen Gotteshaus auch ein Adventskalender baumelte und eine Krippe aufgebaut war, hatte seinen Grund: Die großen Ereignisse des Kirchenjahrs von A wie Advent bis T wie Totensonntag sollten an neun Stationen erläutert werden. Ein Kurzfilm und ein Flyer boten weitere Informationen.
Unter den hohen Bäumen des Apelerner Kirchhofs finden sich viele Gäste.
Ein großer Spiegel bestätigte an Ort und Stelle das Ergebnis eifrigen Schminkens.
"Eine originelle Idee", befanden etliche Besucher des langen Sonntags rund um die alte Archidiakonatskirche. Am Morgen wurde ein Gottesdienst von Kirchenchor und Projektchor mitgestaltet. Am Nachmittag sorgte die örtliche Nachwuchsband "Klappstuhl" für akustische Akzente. Unter den hohen Bäumen des Kirchhofs breitete sich an langen Tischen Gemütlichkeit aus, während gleich nebenan die Kinder an etlichen Spielen so viel Gefallen fanden, dass sie Eltern oder Großeltern gleich zum Mitmachen animierten.
Fast noch mehr Aufmerksamkeit aber fand die kleine Ausstellung in der Kirche. Natürlich fanden Luthers Thesen zur Reformation an einem Portal ihren Platz. Aber in dem mächtigen Gebäude ging der Spaziergang durch das Kirchenjahr weiter: Von Advent über Ostern bis Pfingsten, zu den persönlichen Stationen im Lebenskreis wie Taufe und Trauung bis hin zu Bußtag und Totensonntag. Dafür war sogar ein nur mit Kerzen erleuchteter Ruheraum in der Sakristei eingerichtet worden – zum Nachdenken über Zeit und Ewigkeit. Hier und da konnten sich die Besucher selbst betätigen: aus Wachsplatten eine Kerze rollen oder anlässlich des Erntedanks ein riesiges Mandala um Muschel- oder Nussschalen ergänzen. Etliche Gäste scheuten sich nicht, die schmale Wendeltreppe hinauf in den Turm zu steigen: Hier gab es Tauben; allerdings aus Holz, die mit ein wenig Geschick aus einem großen Ring geschnitten werden konnten. Und fast noch mehr Interesse fand die unermüdlich klackende Maschine, die die Zeiger der Kirchturmuhr zuverlässig bewegt. Schon am frühen Nachmittag hatte Pastorin Anette Sieling eine erste zufriedene Bilanz gezogen. Dankbar verwies sie auf die vielen Helfer, die zum Gelingen beitrugen, und auf die vielen Gäste. So habe sich das Motto "Kirche lebt durch Feiern" nur bestätigt. Foto: al