STADTHAGEN (mr). Was macht ein alter Herr mit vermindertem Sehvermögen, um das Fernsehbild schärfer zu bekommen? Ganz einfach: Er streut Pfeffer drauf.
Diese und andere "Begebenheiten" aus seinem Leben transportierte der "alte Kauz" mit Krückstock und Henry Vahl-Stimme am vergangenen Donnerstagvormittag in das Rosenrott-Zelt. "Wir wollen Andy", ertönte es vorab.
Andreas Bergmann ließ sich zweimal bitten. Um dann seinen Rottbrüdern und Chargierten der Dritten Quartierschaft eine Gestik reiche, Mimik geladene und Lachmuskel beanspruchende Einlage zu bieten, die seit 1984 fester Bestandteil im Unterhaltungsprogramm des Rosenrotts ist. "Wenn der Druck da ist, dann sprudelt’s." Zwei Tage vor dem Schützenfest kommen Bergmanns Einfälle "einfach so". Die Rottbrüder belohnen seinen Ideenreichtum jeden Vormittag mit viel Gelächter und Applaus. "Endlich bist du die Nummer los", beschreibt der Entertainer sein Gefühl nach dem Auftritt.
Dann gehe für Bergmann das Schützenfest erst richtig los. Dass ihm die "Nummern" Spaß machen, ist unübersehbar. Und, empfiehlt Bergmann: "Es gibt keine bessere Bühne zum Reden."
Auf dem Schützenfest lasse sich das freie Sprechen vor einer Menschenmenge wunderbar erlernen. Denn unter den Rottbrüdern werde alles toleriert. Warum? "Weil es ein Heimspiel ist." Schließlich sei Man(n) im Rosenrott zu Hause.
Und weil der "alte Kauz" ihnen zu Hause einen Besuch abstattete, durfte er ihnen auch ungeniert einen Schwank von seiner 13-jährigen Enkeltochter erzählen. Als Potenz steigerndes Mittel wurde ihm die Karotte nahegelegt, berichtete der "alte Herr" alias Andy Bergmann den Rottbrüdern.
Entrüstet erzählte er ihnen, wie seine Enkelin darauf reagiert habe: "Die ist aber schwer zu befestigen", habe sie gesagt. "Mit 13 Jahren!"
Mehr aus dem Leben des alten Herrn "wollen wir uns ein bisschen dosiert aufheben", beendete Bergmann die grandiose Vorstellung. Foto: mr