STADTHAGEN (bb). Der humorvolle Redebeitrag spielt im Oberntorrott traditionell eine besondere Rolle. Das war auch in diesem Jahr zum Auftakt der Rottfeiern im Stadtgartencafé nicht anders.
Der zehnjährige Laurin Wedemeier ist als Sohn des Rottmeisters längst vom Schützenfestvirus infiziert. Mit Oberntorrott-Shirt und Zylinder spielt er Schützenfestlieder.
Schon früh am Morgen herrscht im Oberntorrott gute Laune.
Oft ergreifen Rottbrüder das Wort, um ihre Kameraden mit humorvollen Beiträgen zu unterhalten.
Einer der Rottbrüder regte in einem Vortrag an, sich mit einem Verbesserungsvorschlag an den lieben Gott zu wenden. Wäre es nicht viel besser, wenn das Leben mit dem Tod begänne und der Mensch dann immer jünger werde?
Dann gelte es zu Beginn seines Daseins, sich aus einer dunklen Gruft an die Oberfläche und ins Licht der Welt zu wühlen. Altersheim, Beruf und Studium würde man in umgekehrter Reihenfolge erleben, um anschließend seine unbeschwerte Kindheit zu verbringen.
Zum Schluss folge ein beachtliches Finale: "Man würde neun Monate in einer behaglich warmen Gebärmutter rumdümpeln und sein Leben schließlich als Orgasmus beenden. Das wäre doch geil", schloss der Erzähler unter dem Gelächter seiner Zuhörer.
Rund 40 Rottbrüder folgten im Stadtgartencafé diesem und zahlreichen anderen Vorträgen. Rottmeister Jörn Wedemeier und seine Frau Kerstin zeigte sich mit dieser Beteiligung sehr zufrieden, schließlich habe man die Besucherzahl des Vorjahres übertroffen.
Als die Chargierten der 1. Quartierschaft samt Kapelle einmarschierten, wurden sie bereits mit Musik begrüßt. Der zehnjährige Laurin Wedemeier spielte am Keyboard auf, passend eingekleidet mit Oberntorrott-Shirt.
Rund drei Wochen hatte er Schützenfestlieder eingeübt, darunter natürlich auch das Oberntorrott-Lied.
Diese Hymne sangen die Rottbrüder für die Chargierten und zwar alle vier Strophen. Immerhin sind Feldwebel Heiko Tadge und Fahnenträger Ralf Müther selbst ehemalige Angehörige des Oberntorrotts.
Tadge wies darauf hin, dass sie schon früh am Morgen im Stadtgartencafé vorbeigeschaut hatten, beim ersten Treffen am Donnerstagmorgen. "Da haben wir schon einmal das Bier angetestet", erklärte er.Foto: bb