STADTHAGEN (mr). Alles dreht sich um den Ball. Erst kullert er beim Einmarsch der Jungen Bürger auf den Markplatz zwischen den Füßen umher. Dann sorgt er auf den Leinwänden für packende Momente. Türkische und deutsche Fans fieberten am Mittwochabend gemeinsam mit ihren Fußballern. Verdient hätten beide Mannschaften den Einzug in das Finale. Am Ende hatte Deutschland knapp die Nase vorn. Letztendlich ließen deutsche und türkische Stadthäger zusammen das spannende Spiel auf dem Marktplatz mit der Band " 7 Beats" ausklingen.
Je nach Tor schwenkten türkische oder deutsche Fahnen im Landsberg‘schen Hof. Aufgeregt saßen die Fans auf den Bänken im Biergarten, umklammerten ihr Getränk. Eine Person springt auf, die hinter ihr springen mit. Doch kein Tor. Dann fällt eins. Großer Jubel. Das nächste. Begeisterungsausbrüche der anderen Fans. Die Schlange vor der Frauentoilette wird zur Meldestelle. Was ist passiert? Nichts. Warum jetzt das Geschrei? Tor gefallen. Im Minutentakt teilen die Neuankömmlinge in der Damenschlange ihren Leidensgefährtinnen die Neuigkeiten von der Leinwand mit. Schnell wieder hinaus aus den "Katakomben" der Stadtbücherei. Hinein in die Menge der gut gelaunten Menschen, die im Fußball-, Schützenfest- oder gemischtem Outfit angespannt das Spiel verfolgen. Der Schlusspfiff, Erlösung auf der einen Seite, Enttäuschung auf der anderen. Die einen lassen den Abend gemütlich im Biergarten ausklingen, die anderen ziehen singend auf den Marktplatz. Die Band "7 Beats" legt schon los. Ausgelassen tanzen die Fußball begeisterten Stadthäger vor der Bühne, stimmen in die Lieder ein. Hupkonzerte ertönen in der Innenstadt. Fahnen schwenken aus den vorbeifahrenden Autos. Lachende bunt bemalte Gesichter blicken aus dem Schiebedach hinaus. Die Finalisten werden in allen Varianten ausgiebig gefeiert.
Nur der Ball ist inzwischen von der Bildfläche verschwunden. Um ihn wird es sich morgen wieder drehen. Dann, wenn er hoffentlich in das richtige Tor rollt. Foto: ih