STADTHAGEN (ih). "Fiskuß" hatte am Sonntag seine Schwingen über den Schlosspark gebreitet. Kleinkunst, Spiele, Bewegung und vor allem Kommunikation standen im Mittelpunkt.
Gelungen: Der Tenor Stenzel und sein Kompagnon Kivits bringen mit Klassik und Akrobatik gute Laune in den Schlosspark.
Die Nase voll mit Wohlgerüchen: Lena und Paul testen ihren Geruchssinn.
Grazie und Ausdruck: Vor den Schlossmauern gibt es beim "fiskuß" verschiedene Tanzdarbietungen.
Hier ist Geschick gefragt: Das Angel-Spiel fordert Erwachsene und Kinder heraus.
Buz e: Ab durch die Mitte: Bei der Kissenschlacht gilt es, durch die Hoola-Hoop-Reifen zu werfen.
"Macht doch einfach mit": Bei der Ben-Guri Clownschule werden Zuschauer schnell zu Stars in der Manege.
Hannah sah sich zunächst alles aus sicherer Entfernung an. Geschminkt wie Schmetterling geht sie mit ihrer Mama durch den Schlosspark. Als sie die Kissenschlacht entdeckt, gibt es kein Halten mehr. An den hohen Bäumen hängen Hoola-Hoop-Reifen, unter ihnen liegen kleine Kissen. Die Kinder versuchen, die Kissen durch die Ringe zu werfen, hopsen hoch, freuen sich, wenn es gelingt. Wenn nicht, helfen Papa oder Mama.
Lena und Paul hingegen freuen sich auf eine türkische Pizza. Das junge Pärchen schlenderte einmal um das Schloss. An einer Reihe bunten pinker und grüner Socken bleiben sie stehen. Einmal schnuppern und raten, was in den Socken versteckt ist. Von Apfelringen über Kaffee bis hin zu Zwiebeln statt Käsefüße forderte dieses Sinnenfest die Nase heraus.
Mit der ganzen Familie haben sich die Krefts auf den Weg in den Schlosspark gemacht. In diesem abgegrenzten Areal ließe es sich gut bummeln, ohne sich dabei aus den Augen zu verlieren. Freunde treffen und sich ausprobieren. Und am Ende gab es noch etwas zu Essen.
Kultureller Höhepunkt waren in diesem Jahr "Stenzel & Kivits". Der Pianist und der Sänger aus den Niederlanden lockten viele Besucher zu ihrer grünen Bühne an der Seite des Schlosses. Einzig ein Klavier und einen langen Atem hatten sie dabei. Doch beides hatte es in sich: Während Stenzel einen Paradetenor mit Dauerluftstrom gab, turnte Kivits an seinem Musikinstrument herum. Der Flügel ließ sich legen, ausfahren und erklettern - immer mit der geistigen Haltung eines Vollblutmusikers im Frack, aber ohne Zylinder. Tosenden Applaus ernteten die beiden Künstler für beide Vorstellungen. Diese Verpflichtung zahlte sich aus.
Heike Klenke und Renate Junklewitz wollten mit ihrem Programm "jede Menge Staunen und Vergnügen" in den Schlosspark bringen.
Einmal mehr: Gelungen. Bis zum nächsten Jahr. Foto: ih