LAUENHAGEN (wtz). Unter der Überschrift "Magermilch und Maisbrot" hatte der Förderverein Lauenhäger Bauernhaus dieser Tage bereits zum dritten Mal Zeitzeugen eingeladen, die über ihr persönliches Erleben des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit berichteten. Zudem waren auf der Bauernhausdiele Exponate aus dieser Zeit vom Förderverein ausgestellt worden.
Bereichert wurde die Präsentation durch Miniaturen die der 78-jährige Stellmacher Heinrich Reineking aus Strüken naturgetreu gefertigt hatte. Zu sehen war vom Schlitten für Holztransport bis zur Brennholz sammelnden Flüchtlichtsfrau eine große Bandbreite.
Nachdem das vom Lauenhäger Bäckermeister Wilfried Bade gebackenen Maisbrot mit Rübensaft probiert war, herrschte einhellig die Meinung, es schmeckte besser als in der Nachkriegszeit, das muss der Bäckermeister wohl etwas "verfeinert" haben.
Dann folgten authentische Erinnerungen aus dem Kreis der Besucher zur Kriegs- und Nachkriegszeit.
Lebendig wurden Flucht, Vertreibung, Hunger und Angst um die Schicksale der Angehörigen. Kartoffeln stoppeln und Ährensuche um den schlimmsten Hunger zu stillen nahm ebenso in den Erzählungen breiten Raum ein, wie das Verstecken von Soldaten in den letzten Kriegstagen. Wären sie entdeckt worden, hätte dies schlimme Folgen für alle gehabt.
Beleuchtet wurde auch die Rolle der Frauen in diesen Jahren. Sie hatten oft die Hauptlast der Arbeit zu tragen und leisteten Übermenschliches um ihre Kinder durchzubringen. Zum Abschluss der Veranstaltung las Eckhard Ollech den Brief eines Kriegsgefangenen vor, in dem er die Grausamkeiten in einem sibirischen Gefangenlager und den Tod seines Kriegskameraden schilderte.
Fördervereinsvorsitzender Friedrich Schwier dankte den Zeitzeugen dafür, dass sie die Besucher an ihren Schicksalen teilhaben ließen. Foto: privat