LUHDEN (hb/m). Als Stephan Olms, der 1. Vorsitzende des Luhdener SV, am Samstagvormittag am Kinderspielplatz neben der Sporthalle vorbeikam, glaubte er, seinen Augen nicht trauen zu können. Der Sandkasten und der Rasen rund um die Spielgeräte waren übersät mit zahllosen Bier-, Wein- und Schnapsflaschen, hunderten Kippen, Zigarettenschachteln und sonstigem Unrat. Etliche Flaschen waren offensichtlich mutwillig gegen die angrenzende Mauer geworfen worden; denn der Rasen lag voller Glassplitter. Eine Bank wurde beschädigt.
Der sofort herbeigerufene stellvertretende Bürgermeister Hartmut Büscher hat daraufhin die Polizei gerufen und für die Gemeinde eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Nachfragen bei angrenzenden Nachbarn haben ergeben, dass in der Nacht vom Freitag auf Samstag etwa 20-30 Jugendliche ein "Wirkungstrinken" veranstaltet haben. Dies wurde auch von Passanten bestätigt, die gegen 2.30 Uhr von einer Geburtstagsfeier nach Hause gingen. Um den zweckentfremdeten Kinderspielplatz wegen der Verletzungsgefahr nicht sperren zu müssen, machten sich der inzwischen eingetroffene Bürgermeister Peter Zabold, Heinz Wittkowski und Moritz Olms daran, die unschönen Hinterlassenschaften der nächtlichen Zecher zu beseitigen. Dabei wurden neben vielen Dosen, Plastikbechern und Einwegflaschen zwölf Flaschen harter Alkoholika, vorwiegend Wodka- und Weinbrandflaschen, entsorgt sowie der Sandkasten und Rasen von Scherben gesäubert. Den Erlös für die 73 gefundenen Pfandflaschen hat Zabold an den LSV für die Jugendkasse übergeben.
Eigentlich ist die Benutzung des Spielplatzes nur Kindern bis zwölf Jahren und deren Begleitungen gestattet. Der Genuss von Alkohol auf Kinderspielplätzen und eine Nutzung nach 20 Uhr sind generell verboten. Die Gemeinde bittet darum, bei Zuwiderhandlungen und Lärmbelästigungen künftig die Polizei zu informieren.
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