1. Big Band der Bundeswehr ist ganz große Musik-Klasse Es gibt kaum Worte für die Qualität der Big-Band der Bundeswehr / Ein Genuss, der sich nachhaltig einbrennt

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    RINTELN (ste). Sollte man Worte finden für die Perfektion, die Harmonie, die Professionalität, die Klangqualität der Big-Band der Bundeswehr als Ganzes und das individuelle Können ihrer Solisten, oder auch Worte für die Schönheit und Stimmgewaltigkeit von Sängerin "Bwalya" aus Sambia, dann könnten diese immer nur das untere Level beschreiben, das Europas beste Showband auf dem Marktplatz zeigte. Rinteln erlebte mit dem Auftritt der Band auf einer 20 Mal 10 Meter großen Bühne musikalisch das Allerbeste, was die Ohren der Zuhörer in dieser Stadt je erleben durften. Mindestens 10.000 (Ohren) waren es, die sich beim Sound-Check noch zögerlich, dann jedoch mit aller Macht in Richtung Bühne drehten, auf der Oberstleutnant Christoph Lieder hochprofessionell den Ton angab, unterstützt durch die Moderation von Hauptmann und Big-Band-Manager Thomas Ernst. Ein Musikgenuss, der sich nachhaltig bei den Zuhörern einbrannte. Und diejenigen, die sich diesen Genuss häufiger und auch zu Hause gönnen wollten, kauften reihenweise die CD‘s der Band auf.

    Für die Jugendfeuerwehren des Landkreises Schaumburg und ihr diesjähriges Zeltlager und für das Kinderheim "Güldene Sonne" sammelten während des Auftritts prominente Schaumburger Geld, darunter Ursula Helmhold als Landtagsabgeordnete der Grünen, Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier, Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, Kreis-Jugendfeuerwehrwart Frank Lohmann und viele andere. Sie konnten am Ende feststellen, dass die Rintelner und ihre Gäste alle bisherigen Spendensammlungen auf Big-Band Konzerten dieser Tournee in den Schatten stellten, darunter auch Sammlungen in München und Bad Oeynhausen. Über 23.000 Euro kamen für den guten Zweck zusammen.

    Die musikalische Vielfalt und Qualität überzeugte übrigens auch diejenigen, die am Anfang noch jugendlich frech und mit zur Schau gestelltem Desinteresse am Rande durch Sprüche wie "Blas‘ uns mal den Zapfenstreich" störten. Nach wenigen Takten wurden sie ruhiger, waren wie hypnotisiert von der Musik und mussten bekennen: "Boah Mann eyh, die sind ja wirklich Klasse!"

    Und wie es sich für eine Big-Band dieser Klasse gehört, war auch Frontsängerin Bwalya Chimfwembe allererste Sahne. Von Kopf bis Fuß in tiefschwarz stellte sie optisch einen Kontrast zur weiß gekleideten Band her und ließ dann samtig weiche bis rockig röhrige Töne aus ihrer Kehle kommen, die den Zuhörern reihenweise Schauer über den Rücken laufen ließen. Im Duett mit Ralph Winter beim Queen-Medley beendete sie eindrucksvoll einen Auftritt, der seinesgleichen lange suchen muss und sich höchstens dort wiederfinden lässt, wo die Big-Band der Bundeswehr ihre nächste Station macht. Etwas Vergleichbares gibt es sonst in unserer Republik wohl nicht. Die rein rhetorische Frage von Christoph Lieder: "Wollt ihr, dass wir wiederkommen? Morgen?" beantwortete die Menge mit einem lautstarken "JA", doch leider hatte die Band an diesem Tag keine Zeit, denn das Publikum vor dem Schloss Bellvue in Berlin wartete bereits auf sie.

    Leichte Misstöne gab es von den Rintelner Gastronomen des Marktplatzes, die den ganzen Tag über ihre Möblierung nicht aufstellen durften. Überaus flexibel zeigte sich Bodega-Wirt Arif Sanal, der kurzerhand einen "Cocktail-to-go" Stand im Eingang seiner Bodega aufmachte und von dort aus mit den leiblichen Genüssen als Beilage zu den Hörgenüssen verwöhnte.

    Foto: ste

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