1. "Rolfshagen Aktiv" beleuchtet Bergbau

    Ehemaliger Bergmann öffnet sein Archiv

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    ROLFSHAGEN (tt). In der Jahreshauptversammlung des Fördervereins "Rolfshagen Aktiv" reifte erstmals der Gedanke, sich in Zukunft mehr mit dem heimischen Bergbau zu beschäftigen. Unter der Leitung ihres Vorsitzenden Hans-Peter Solasse haben sich 15 Vereinsmitglieder am Berggasthaus "Walter" auf dem Bückeberg getroffen, um eine Erkundungswanderung zu starten. Mit dabei war auch Alfred Heumann aus Wendthagen, der selbst noch als Bergmann im Bückeberg gearbeitet hat. Er hatte interessante Unterlagen und Fotos aus der damaligen Zeit dabei und gab den "Wanderern" Einblick in sein Archiv. Der Verein möchte ehemalige Stollen im Bückeberg freilegen und für Besucher zugänglich machen. Angedacht sind ein Wanderweg von Stollen zu Stollen und eine Beschilderung mit Informationstafeln zu den einzelnen Schächten. "Wir haben auf der Besichtigungstour viel Interessantes erfahren", so Solasse, der vorher nicht wusste, dass die Stolleneingänge in Richtung Rolfshagen und Kathrinhagen lediglich zur Entsorgung des Abraums dienten. Die wertvolle Kohle wurde über Verbindungen zum Lieth-Schacht in Richtung Obernkirchen abtransportiert. Von dem Glück-Auf-Stollen ist heute lediglich das Portal vorhanden. Alles Weitere musste vor Jahrzehnten der Nato-Straße weichen. "Hier könnten wir uns vorstellen, die Grundmauern freizulegen und eine Informationstafel aufzustellen", so Solasse. Gefunden wurden auch der Friedrichstollen aus dem 17. Jahrhundert, der Philippinen-Stollen und der Hindenburgstollen, der als Wasserschacht diente. "Wie uns Herr Heumann erklärte, wurde über diesen Schacht das Wasser abgeleitet, das die Bergarbeiter für den Abbau benötigt hatten", so der Vorsitzende von "Rolfshagen aktiv". Der Kammweg-Stollen ist zwar vermauert, scheint aber in sich stabil zu sein. "Vielleicht lässt sich dieser Stollen öffnen. Wenn man ein Gitter davor baut, könnten dort Fledermäuse Lebensraum finden", plant Solasse. Allerdings muss in alle Planungen die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises einbezogen werden. Zwei Vertreter waren auch bei der Besichtigungstour dabei. In einigen Stollen, die bereits mit Gittern verschlossen sind, leben und brüten bereits Fledermäuse.

    Der ehemalige Bergmann Alfred Heumann (Mitte) zeigt Unterlagen von den Stollen aus alten Zeiten.

    Dreieinhalb Stunden hat die lehrreiche Wanderung gedauert und alle hatten viel Spaß dabei. Der Vorstand von "Rolfshagen Aktiv" wird nun absprechen, ob und wie das geplante Projekt verwirklicht werden kann und will dabei eng mit dem Landkreis zusammenarbeiten. Foto: privat

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