OBERNKIRCHEN (ih). Abwechslungsreich war es am vergangenen Freitag in der Stiftskirche Obernkirchen. Gemeinsam mit dem Chor "kreuz & quer" aus Lavelsloh gab die Kirchenband "St. Marys" ein Benefizkonzert. Die "Initiative Sudan" ist der Empfänger der Kollekte. Pater Stephan war extra aus dem Kloster Himmerod nach Obernkirchen gekommen, um während des Konzertes über den Sudan und die Initiative zu berichten. Auf eine ungewöhnliche Art. In Gedichten zeichnete er zwischen den musikalischen Blöcken Schreckensbilder und Traumlandschaften nach. Kurz, mit eindrücklichen Worten, stand die Lebensfreude des schwarzen Kontinents neben Kindersoldaten mit Maschinengewehren. Splitterbomben zerfetzten Menschen in wunderschönen Landschaften.
Ungewöhnte Klänge: Dafür sorgt Kevin mit seinen karibischen Steeldrums, die Lieder einen neuen Charakter geben.
Leise und aufmerksam: "Kreuz & quer" Lavelsloh kommt zumeist ohne Instrumente aus.
Frauenpower: Die "St. Marys"-Sängerinnen Jasmin und Friederike beim Kirchentagssong "Wenn dein Kind dich morgen fragt".
Der Chor brachte eine Spur Lebensfreude durch die Musik nach Obernkirchen. Bereits zum Einzug luden sie die Zuhörer mit "Freedom is coming" musikalisch nach Afrika ein. Bedächtig wurde es bei "He ist always close to you", überhaupt setzte der Chor eher auf die leisen Töne. Schade, denn die stimmliche Präzision des Chores hätte an einigen Stellen mehr Dynamik zugelassen.
Die Kirchenband "St. Marys" hingegen setzte mit ungewöhnlichen Klängen Akzente. Eine karibische "Steeldrum" gab Stücken wie R. Kellys "I belive I can fly" einen ganz neuen Charakter. Zwar war den Jugendlichen die Aufregung zu Beginn ein wenig anzumerken, doch im Laufe des knapp zweistündigen Konzertes lächelten sie kleine Unsicherheiten einfach weg. Die Sängerinnen Jasmin und Friederike gaben der Melodie ihren Inhalt. Solistisch oder im Duett, die beiden Frauen sangen sich gemeinsam durch den Abend. Bei "Wind of Change" unterstützte "Kreuz & quer" mit imaginären Feuerzeugen aus dem Hintergrund.
Die rund 170 Zuschauer erlebten durch den Ordensbruder und die beidem Musikgruppen einen besonderen Abend. Diesen honorierten sie mit einer Kollekte von 1012 Euro. Enorm, vergleicht man diesen Wert mit einer Sonntagskollekte. Pastor Wilhelm Meinberg ist auch einige Tage nach dem Konzert ganz erstaunt. "Mit einer solchen Resonanz hatten wir nicht gerechnet", gesteht er. Er freut sich vor allem für die Jugendlichen. Denn sie hatten die Idee zu diesem Abend. Die Sänger aus Lavelsloh seien ebenfalls positiv überrascht gewesen und die beiden Gruppen haben ein Gegenkonzert verabredet. Im Herbst reist "St. Marys" mit Sack und Pack und Steeldrum nach Lavelsloh. Foto: ih